Den wenig charmanten Spitznamen „Vizekusen“ hat Bayer Leverkusen mittlerweile abgelegt. Der Meistertitel in der deutschen Bundesliga wurde bereits vor einigen Wochen fixiert. Mehr als der Meistertitel selbst strahlt aber die Tatsache, dass aus „Vizekusen“ in eindrucksvoller Manier „Neverlusen“ wurde. 51 Pflichtspiele in Serie ist die „Werkself“ nun bereits ungeschlagen, zwei Partien stehen auf dem Weg zur perfekten Saison noch aus. Das erste bereits heute (21 Uhr), wenn das Team von Erfolgstrainer Xabi Alonso im Finale der Europa League gegen Atalanta Bergamo spielt, das zweite dann am kommenden Samstag mit dem Endspiel im DFB-Pokal gegen Zweitligist Kaiserslautern.

Der Fokus gilt nun aber voll dem Europapokal-Finale in Dublin. „Endspiele sind zum Gewinnen da“, sagt Leverkusen-Leader Granit Xhaka. „Wir können etwas schaffen, an das sich alle Fans rund um die Welt für immer erinnern“, sagt Stürmer Patrik Schick. Alonso warnt aber: „Sie sind einer der härtesten Gegner in Europa. Sie haben eine super Mentalität und einen Trainer, der weiß, was er will.“

Aber: Endspiele und Atalanta Bergamo, das war bisher keine Liebesgeschichte. In den vergangenen fünf Jahren stand Atalanta dreimal im Endspiel des italienischen Cups, jeweils wurde es verloren. Die Bergamasken gelten als Antithese zu den italienischen Großklubs aus Mailand und Turin, das bringt ihnen auch außerhalb Bergamos viele Sympathiepunkte ein. Coach Gian Piero Gasperini gilt als innovativer Coach, dem viel Respekt entgegengebracht wird. „Wenn es eine Mannschaft gibt, die von der Physis, vom Aufbau, von der Einstellung her Leverkusen das Wasser reichen kann, dann ist es Gasperinis Atalanta“, sagt etwas Roma-Coach Daniele De Rossi, der mit seinem Team im Halbfinale der Europa League an Leverkusen gescheitert ist.