Unter Siegzwang bestreitet der LASK am Donnerstag (18.45 Uhr/live auf ORF 1, Sky) sein finales Spiel in Gruppe E der Fußball-Europa-League gegen den FC Toulouse. Die Athletiker brauchen in der Oberösterreich Arena drei Punkte und sind gleichzeitig auf Hilfe von Liverpool angewiesen. Holen die Reds bei Union Saint-Gilloise zumindest ein Remis, dann erobern die Linzer im Falle eines Heimsiegs Rang drei und satteln im Frühjahr in die Zwischenrunde der Conference League um.

Von der „Begleitmusik“ in Belgien im Kampf ums europäische Überwintern will sich die Truppe von Trainer Thomas Sageder allerdings nicht ablenken lassen. „Wir konzentrieren uns ausschließlich auf uns und unsere Aufgabe. Das Parallelspiel verändert unsere Ausgangssituation nicht“, betonte am Mittwoch der 40-jährige LASK-Coach vor der letzten Pflichtaufgabe im Jahr 2023. „Wir wollen alles raushauen, um den Sieg und das Weiterkommen zu ermöglichen.“ Vorbild soll das Heim-3:0 gegen Saint-Gilloise vor fünf Wochen sein.

Alle sind wieder gesund

Im LASK-Lazarett haben sich diese Woche rechtzeitig die Reihen gelichtet. Nach dem Abklingen der Infektwelle, die Spieler wie Robert Zulj, Sascha Horvath oder Rene Renner außer Gefecht gesetzt hatte, erhielt Sageder gute Nachrichten für den Jahres-Showdown. „Bei uns sind wieder alle gesund, wir haben die volle Auswahl.“ Einzig Stürmer Ibrahim Mustapha steht nach einer Sprunggelenksoperation erst wieder im Frühjahr zur Verfügung.

Für die Oberösterreicher ist das Match gegen Toulouse bereits das 28. Pflichtspiel seit Sommer. Mut macht nicht zuletzt die gute Bilanz zu Hause: In elf Heimpartien feierte der LASK acht Siege, nur Liverpool nahm drei Punkte mit. Gleich sieben Mal hielt Goalie Tobias Lawal dabei seinen Kasten sauber, das ist auch gegen Toulouse das oberste Gebot. „Wichtig wird sein, mit höchster Intensität gegen den Ball zu arbeiten und die Umschaltsituationen gut auszuspielen“, meinte Sageder.

Die Südfranzosen sind in der Krise

Ähnlich sah das Verteidiger Philipp Ziereis. „Ich glaube, dass wir in beiden Sechzehnern die wichtigen Momente für uns entscheiden müssen, um als Sieger vom Platz zu gehen. Das ist uns im Hinspiel nicht gelungen.“ Das erste Duell hatte Toulouse Anfang Oktober daheim mit 1:0 gewonnen. Es war eines von nur vier Erfolgserlebnissen der kriselnden Südfranzosen in dieser Saison, der letzte volle Erfolg gelang vor mehr als einem Monat gegen Liverpool (3:2).

In der Ligue 1 ist die nur auf Rang 15 zu findende Mannschaft des spanischen Trainers Carles Martinez seit Anfang Oktober erfolglos, am Wochenende gab es bei Schlusslicht Olympique Lyon gar eine 0:3-Pleite. Der französische Cupsieger reist also nicht Angst und Schrecken verbreitend an die Donau. „Ich war am Wochenende in Lyon und habe mir einen Eindruck vom Gegner verschafft. Ich glaube, dass die auch ihre Themen haben“, sagte Sageder über Toulouse.

Was macht der Gegner?

Ein Fragezeichen bleibt, wie stark der Gegner bei der Aufstellung rotieren wird. „Ich bin nicht ganz sicher, wie sie aufgrund ihrer Liga-Situation morgen spielen werden. Ich gehe aber davon aus, dass sie die besten Spieler bringen werden. Das ist eine Mannschaft, die gerne spielerische Lösungen sucht. Und sie haben mit Thijs Dallinga einen Stürmer, der im Strafraum richtig gut ist“, lautete Sageders Einschätzung. Während der LASK (3 Punkte) nach Platz drei greifen will, geht es für Toulouse (8) um das Absichern von Platz zwei gegenüber Saint-Gilloise (5) und damit dem Verbleib in der Europa League.