Erstmals in der Geschichte der deutschen Fußball-Bundesliga hätte ein Investor einsteigen und 2 Milliarden Euro in die Deutsche Fußball Liga (DFL) investieren sollen. Das Ziel: mehr Geld für eine nationale und internationale Vermarktung der Liga, im Gegenzug hätte der Investor für die kommenden 20 Jahre mit 12,5 Prozent am Erfolg beteiligt sein sollen. 300 Millionen Euro hätten an die 36 Klubs zur freien Verfügung verteilt werden sollen.
Von den 36 deutschen Klubs der ersten und zweiten Liga stimmten 20 dafür, elf dagegen und fünf enthielten sich. Die nötige Zweidrittelmehrheit wurde damit verpasst. "Gerade Bayern und Dortmund hätten sehr viele unserer Rechte in die DFL-Zentralvermarktung verlagert, um die Solidarität zu stärken", sagt Dortmund-Boss Hans-Joachim Watzke, der auch Chef der DFL ist. "Wir haben der Liga den ausgestreckten Arm gereicht, wir hätten definitiv den größten Beitrag leisten müssen und hätten ihn auch geleistet. Es soll uns in nächster Zeit niemand mehr mit Solidaritätsthemen kommen."
Die größeren Klubs werden sich laut Watzke "sicherlich Gedanken machen, wie es für sie weitergeht".
Fanlager zahlreicher Klubs hatten im Vorfeld der Abstimmung protestiert und ein "Nein" zum Investor gefordert. Ihre Angst: zu große Einflussnahme des Investors und eine weitere Zerstückelung des Spieltages. Auch Klubverantwortliche, etwa St.-Pauli-Präsident Oke Göttlich, haben sich gegen die Investorenmilliarden gestellt.
Wie es nun tatsächlich weitergehen könnte? Die erste Liga könnte aus der DFL austreten, einen eigenen Verband gründen und damit dem DFB beitreten. Damit hätte die erste Liga in Sachen Vermarktung freie Hand.