Nach turbulenten Wochen mit einigen sportlichen Niederlagen ist der FC Bayern München zumindest in der deutschen Fußball-Bundesliga wieder auf Titel-Kurs. Durch den 2:0-Arbeitserfolg gegen Hertha BSC ist die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel an die Tabellenspitze zurückgekehrt. "Da sind wir wieder! Wir holen uns das Ding", tönte Bayern-Urgestein Thomas Müller nach dem mühsamen Sieg gegen das Liga-Schlusslicht am Sonntag.
Den wegen eines ausgebliebenen Elfmeterpfiffs heißblütig diskutierten Patzer von Borussia Dortmund beim 1:1 in Bochum nutzte der Serienmeister. "Wir haben den Schritt gemacht und müssen noch vier weitere Schritte machen", sagte ein erleichterter Tuchel. Nach der Pflichtspiel-Tristesse von vier Spielen ohne Sieg atmete nicht nur der 49-Jährige durch.
Geht jetzt nicht um einen Schönheitspreis
Nach dem Aus in Pokal und Champions League war auch den viel kritisierten Bossen Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic die Bedeutung des Siegs deutlich anzusehen. "Ich denke, man hat der Mannschaft angemerkt, was auf dem Spiel steht", sagte Vorstandschef Oliver Kahn. "In so einer Phase geht es nicht darum, den Schönheitspreis zu gewinnen, sondern darum, zu gewinnen und die Tabellenführung zu übernehmen - und das haben wir geschafft."
Der Posten des 53-jährigen Kahn wackelt dem Vernehmen nach. "Selbstverständlich" sei er in der neuen Saison "noch hier", entgegnete Kahn, als er auf seine Zukunft angesprochen wurde. Bei der "turnusmäßigen" Aufsichtsratssitzung Ende Mai werde man aber natürlich auch "sehr kritisch" miteinander umgehen, sagte der frühere Tormann-"Titan". Präsident Herbert Hainer verwies bei der Nachfrage zur Zukunft von Kahn lieber auf das noch verbliebene Titelziel, die elfte Meisterschaft in Folge. "Viermal gewinnen, dann sind wir deutscher Meister."
Mainz-Serie gerissen
Unterdessen ist die Erfolgsserie des FSV Mainz 05 und Karim Onisiwo zu Ende gegangen. Das 0:3 in Wolfsburg war die erste Liga-Niederlage nach zehn Spielen (6 Siege, 4 Remis), noch in der Vorwoche hatten die Mainzer den FC Bayern mit 3:1 bezwungen. "Ich bedauere, dass wir verloren haben. Ich bedauere noch mehr die Art und Weise, wie wir verloren", sagte der dänische Mainz-Trainer Bo Svensson, dessen Team nun hinter Wolfsburg Achter ist.