Köln ist mit einem fulminanten 7:1-Sieg gegen Werder Bremen in das Frühjahr gestartet. An der Rollenverteilung im Spiel gegen Bayern München ändert diese Galavorstellung aber nichts. "Die einen wollen Meister werden, die anderen die Klasse halten", sagt Köln-Trainer Steffen Baumgart, der einen "sachlichen Umgang" mit dem am Wochenende erzielten Ergebnis fordert. Am mutigen Auftreten seiner Mannschaft, in der der Steirer Florian Kainz höchstwahrscheinlich wieder von Beginn an ran darf, soll der Serienmeister aus dem Süden aber nichts ändern.
Die Bayern sind nach der Winterpause mit einem Unentschieden gegen RB Leipzig wieder im Bundesliga-Alltag angekommen und hoffen gegen Köln vor allem auf eine bessere Offensivleistung. Möglicherweise auch mit Thomas Müller, der wieder in die Startelf zurückkehren könnte. Die Favoritenrolle ist aber mit und ohne Müller geklärt – auch aufgrund der Historie: Köln wartet mittlerweile seit Herbst 2016 auf einen Punktgewinn gegen den FC Bayern, aus den letzten neun Begegnungen gegen die Münchner in der Bundesliga kam nichts Zählbares heraus. Bayern-Trainer Julian Nagelsmann weiß aber um die Stärken des Elftplatzierten, der vor der Winterpause drei Niederlagen einstecken musste: "Sie spielen sehr mutig, oft mit offenem Visier. Wir müssen Emotionalität auf den Platz bringen und uns wehren."
Die Torhüter-Frage beim FC Bayern dürfte auch geklärt sein. Mit Yann Sommer haben die Münchner einen Ersatz für den verletzten Manuel Neuer von Gladbach verpflichtet. Der Schweizer war bereits im ersten Spiel gegen Leipzig im Einsatz und wird auch gegen Köln zwischen den Pfosten stehen. Nicht mehr dabei ist der langjährige Tormann-Trainer der Bayern. Der Verein trennte sich mit sofortiger Wirkung von Toni Tapalovic. Laut Sportvorstand Hasan Salihamidzic waren "nicht überbrückbare Differenzen" der Auslöser für die Trennung.
Die Bayern-Verfolger
Aktuell befinden sich fünf Teams innerhalb von zwei Punkten, aber mit fünf Punkten Respektabstand zum Tabellenführer.
Die Eintracht aus Frankfurt muss als erster Verfolger der Bayern nach Freiburg (Mittwoch, 20.30 Uhr). Die Freiburger, ebenfalls in der Verfolgergruppe dabei, verloren den Frühjahrsauftakt gegen Wolfsburg mit 0:6 und sind nach dem blamablen Ergebnis auf Wiedergutmachung aus – die Wolfsburger konnten durch den fünften Sieg in Serie an das obere Tabellendrittel andocken und befinden sich auch mittendrin im Kampf um die internationalen Startplätze. Auch RB Leipzig mit den beiden Österreichern Konrad Laimer und Xaver Schlager will den Abstand zum Tabellenführer auswärts gegen Schalke (Dienstag, 18.30 Uhr) so gering wie möglich halten und sich zumindest für ein paar Minuten auf drei Punkte an die Münchner annähern.