Den von der früheren HSV-Ikone Felix Magath betreuten Berlinern dagegen droht trotz hoher Erwartungen, mit denen man einmal mehr in die Saison gegangen war, der Abstieg. Die Entscheidung folgt am Montag (20.30 Uhr) in Hamburg.

Den einzigen Treffer der Partie vor 75.500 Zuschauern im Berliner Olympiastadion erzielte Ludovit Reis mit einer eigentlich missglückten Flanke (57.) – just in einer Phase, in der die Hertha Oberwasser hatte. Die Berliner, die in den drei abschließenden Liga-Runden bereits Matchbälle auf den Klassenerhalt ausgelassen hatten, präsentierten sich ansonsten erneut harmlos und im Abschluss zu ineffektiv.

Für das Rückspiel bedarf es einer deutlichen Steigerung, will der Klub nicht das siebente Mal in seiner Geschichte aus dem Oberhaus absteigen. Vor zehn Jahren gegen Fortuna Düsseldorf war dies nach einer 1:2-Heimpleite im Hinspiel der Fall. Für Magath wäre es eine unliebsame Premiere – und das ausgerechnet gegen den HSV. Noch nie ist der Trainerstar, den die Herthaner als Rettungsanker verpflichtet haben, in Deutschland abgestiegen.

Der Vorteil liegt nun klar beim HSV, der zuvor mit fünf Ligasiegen in Serie Selbstvertrauen getankt hatte. Das viel diskutierte Momentum wirkte, ein Klassenunterschied war von Beginn an nicht sichtbar. Im Gegenteil: Der Zweitligist übernahm das Kommando und hatte schon in Hälfte eins ein Chancenplus. Mit 55.000 frenetischen Fans im Rücken haben die Hanseaten im Entscheidungsspiel nun auch die Kulisse auf ihrer Seite. Mit Schalke und Werder Bremen stehen zwei weitere Traditionsklubs bereits als Aufsteiger fest.