Die Meisterfeier des FC Bayern ist vorbei, die Frage nach der Zukunft von Stürmer-Star Robert Lewandowski geht dagegen weiter. Uli Hoeneß prognostizierte einen Verbleib des Weltfußballers beim deutschen Fußball-Rekordmeister. Kritik gab es für einige Stars – für Niklas Süle ganz besonders. Der zu Dortmund wechselnde Verteidiger hatte auf eigenen Wunsch seinen Einsatz im Kader im letzten Spiel gegen Wolfsburg abgelehnt – und wurde vom Ehrenpräsidenten zum Abschied abgewatscht.
"Das spricht nicht gerade für den Spieler. Wenn er von Wertschätzung spricht, dann würde ich sagen, hat er dem Verein keine Wertschätzung gegeben. Ich fand diese Aktion katastrophal", sagte Bayerns Ehrenpräsident Hoeneß am Rande der Meisterfeier. Vonseiten Süles, der die Münchner ablösefrei verlässt, war zu vernehmen, dass er nicht genug Wertschätzung beim FC Bayern bekommen hätte. "Die Märchen, dass er in Dortmund weniger verdient als in München, könnt ihr alle vergessen", sagte Hoeneß.
Abseits von Süle stimmte der 70-Jährige ebenfalls kritische Töne an. "Bei uns wird ja immer der Trainer oder der Sportdirektor in die Pflicht genommen", so Hoeneß. "Tatsache ist, dass wir seit Weihnachten einige Spieler dabei hatten, die im Großen und Ganzen nicht mehr gut gespielt haben. Das muss analysiert werden. Und die Spieler, die man meint, muss man mehr unter Druck setzen – und da ist man vielleicht zu smart gewesen."
Bei einem anderen, das sprach Hoeneß einmal mehr unumwunden aus, gehe es ebenfalls einzig und allein um den schnöden Mammon: Der FC Barcelona streckt dem Vernehmen nach seine Fühler nach Lewandowski aus. Noch ein weiteres Jahr läuft der Vertrag des Polen in München aktuell. 50 Tore in 46 Pflichtspielen weckten Begehrlichkeiten. Lewandowski wird im August 34 Jahre alt – es geht um seinen letzten großen Karrierevertrag.
"Es ist immer viel Lärm, aber es ist auch wahnsinnig viel Lärm um nichts", meinte indes Bayern-Vorstand Oliver Kahn. "Ich weiß nichts von Barcelona. Ich weiß nur, dass wir den besten Stürmer der Welt unter Vertrag haben und das soll auch so bleiben." Lewandowski habe einen Vertrag bis 2023, betonte der frühere Weltklasse-Goalie, "und so lange bleibt er auch". Hoeneß meinte zur Causa, die bis zu einer möglichen Vertragsverlängerung gewiss anhalte, Misstöne produzieren wird: "Es geht doch nur um Kohle – und sonst gar nichts."