Der Schiedsrichterassistent musste ins Spital, die Spieler waren wütend: Nach dem Becherwurf-Eklat mit anschließendem Abbruch der Partie zwischen Bochum und Mönchengladbach in der deutschen Fußball-Bundesliga am Freitag sucht die Polizei nun nach dem oder der Verantwortlichen. Für den Schiedsrichter war der Abbruch "alternativlos", Bochum behält sich unter anderem "Schadenersatzansprüche" vor.

"Denn wir gehen davon aus, dass der VfL verbandsseitig bestraft wird", heißt es in dem Statement des Vereins. Die Auswertung der Bilder laufe noch, man werde die Polizei bei ihren Ermittlungen tatkräftig unterstützen, teilte der Gastgeber mit.

Unterbrechung in der 68. Minute

Einer der Schiedsrichterassistenten war am Freitagabend in der 68. Minute beim Stand von 2:0 für Mönchengladbach von einem Becher getroffen worden. Der Schiedsrichter Benjamin Cortus unterbrach die Partie vor 25.000 Zuschauern zunächst und brach sie rund eine Viertelstunde später ab. Wie die endgültige Wertung sein wird, ist noch offen.

"Bei einem tätlichen Angriff auf einen Offiziellen, in dem Fall den Schiedsrichterassistenten, ist ein Spielabbruch einfach alternativlos", sagte Cortus gegenüber DAZN. Der Becher habe Christian Gittelmann klar am Kopf getroffen, sagte Cortus. "Er war benommen und ist ins Spital gebracht worden", so der Unparteiische.

Respektlos

Der Wurf sorgte auch bei den Spielern für Unverständnis und Wut. Bochums Spieler Simon Zoller schrieb auf Twitter: "Wir, der VfL Bochum, schreiben seit knapp 2 Jahren eine unfassbare Geschichte. Diese Aktion ist einfach nur respektlos gegenüber all denen, die sich jeden Tag den Arsch aufreißen, um diese Reise zu erleben! Geschweige denn dem Linienrichter! DU hast im Stadion nichts verloren!"

Der letzte Becherwurf mit Folgen in Österreich ist noch nicht lange her. Im Hinspiel der Europa-League-Qualifikation zwischen Sturm Graz und Larnaka (0:2) am 9. August 2018 wurde der Schiedsrichterassistent von einem aus dem Zuschauerbereich geworfenen Becher getroffen. Das Spiel konnte erst nach einer 40-minütigen Unterbrechung fertiggespielt werden. Der Täter wurde unmittelbar nach dem Wurf identifiziert und ist später auch bestraft worden. Die UEFA sanktionierte den Becherwurf mit einem Geisterspiel.