Für seine feine englische Art ist ÖFB-Legionär Martin Hinteregger nicht gerade bekannt. Das macht ihn bei Fußball-Fans gleichermaßen beliebt wie umstritten. Während die eine von der "ehrlichen Art" des Verteidigers schwärmen, sehen andere genau diese Art und Weise sehr kritisch. So auch beim Spiel seiner Frankfurter gegen Leverkusen, als sich Fans vor dem Stadion eine wilde Schlägerei lieferten. "Passiert ja öfter, gehört auch irgendwie zum Fußball, oder? Ihr könnt wieder über was berichten, die haben Spaß beim Kämpfen, wir müssen Interviews dazu beantworten - jeder hat was davon. Ist ja nichts Schlimmes", befand Hinteregger damals und löste hitzige Diskussionen aus.
Keine Schlägerei, dafür ein Gefecht mit Worten lieferte sich der ÖFB-Spieler nun im Schlagerspiel der deutschen Bundesliga zwischen der Eintracht und Borussia Dortmund. Nach dem Ausgleich des BVB durch Jude Bellingham (87.) wollte Erling Haaland den Ball aus dem Netz holen - und wurde dabei von Gegenspieler Hinteregger geschubst. Daraufhin beschimpfte der Norweger den Österreicher mit "F... you idiot! F...ing idiot!".
Beide Spieler wurden vom Schiedsrichter mit der Gelben Karte verwarnt und hatten sich auch nach dem Schlusspfiff noch einige Worte zu sagen. Auch in der Nachspielzeit machte sich Haaland als Aggressor bemerkbar, als er sich an der Eckfahne mit Eintracht-Doppeltorschütze Rafael Borre anlegte und sich wütend in den Schritt griff.
Für seinen Trainer Marco Rose übertrieb es Haaland damit nicht. "Fußball besteht aus Emotionen, es war insgesamt ein emotionales Spiel, das hat sich so entwickelt", kommentierte der BVB-Trainer das Scharmützel gelassen. "Ich war nicht live dabei und kann und will nicht sagen, wer Schuld hat und wer nicht. Wir sind alle unversehrt davongekommen, es gab keine Rote Karte. Das freut mich und Oli (Frankfurt-Trainer Oliver Glasner/Anm.) vor allen Dingen."