Die Heimpleite gegen Hertha BSC aus Berlin lag Oliver Glasner richtig im Magen. Der Österreicher nahm aber nicht nur seine Spieler, sondern auch sich selbst in die Pflicht. "Wir sind alle schuld an dieser Niederlage, ich will das in keinster Weise auf die Spieler abwälzen. Es war zu wenig, von mir auch. Ich hätte ein Stück weit früher ins Spiel eingreifen können", sagte Glasner.
Als er auf die Systemthematik (Dreierkette oder Viererkette) angesprochen wurde, reagierte Glasner sogar ungehalten. Seinem "Ich amüsiere mich über die Frage"-Start ließ er schnell einen Vortrag folgen, bei dem er innerhalb kürzester Zeit dreimal mit Nachdruck sagte, dass es bei derartigen Fehlern wie gegen Hertha "scheißegal" sei, mit welcher Formation man spiele. "Die Umsetzung ist oft das Problem, nicht das System."
Kurz zum Spiel: Die Hertha beendete just auswärts gegen die schwachen Gastgeber um Martin Hinteregger und Ersatzmann Stefan Ilsanker ihre Krise. Marco Richter (7.) und Jurgen Ekkelenkamp (62.) erzielten die Gästetreffer. In der Tabelle zog Hertha mit neun Punkten an der Eintracht vorbei. Frankfurt half auch eine kleine Leistungssteigerung nach Seitenwechsel und ein Foulelfmeter von Joker Goncalo Paciencia (78.) nichts.
Wie soll es jetzt weitergehen? "Vielleicht kippe ich mir heute einen hinter die Binde", sagte Glasner mit einem bitteren Lächeln auf die abschließende Frage der Pressekonferenz. Dann werde ihm "vielleicht" etwas einfallen.