Genau 3060 reguläre Minuten hat ein Spieler in der deutschen Bundesliga pro Saison zur Verfügung, um Tore zu erzielen. Robert Lewandowski ließ sich bis zur allerletzten Zeit, um seinen 41. Saisontreffer zu erzielen. Dabei bestritt der 32-Jährige gar fünf Spiele weniger als der legendäre Gerd Müller in der Saison 1971/72, dessen lange Zeit als ewig geltender Rekord (40 Tore) der Weltfußballer nun übertrumpft hat. In all diesen 29 Partien, in denen der Torjäger auf dem Feld gestanden war, blieb Lewandowski nur unglaubliche vier Mal ohne Torerfolg. Ausgerechnet Landsmann Rafal Gikiewicz half Lewandowski, eine neue Ewigkeit einzuläuten. Beim Stand von 4:2 für die meisterlichen Bayern ließ der Torwart des FC Augsburg in der 90. Spielminute den Ball nach vorn prallen und "Lewa" sagte "Dziekuje!".
Die Bayern drehten auf den sozialen Medien nicht nur völlig durch, sondern betitelten Lewandowski in Anspielung auf den Film "The Godfather" ("Der Pate") auch als "The Goalfather". Und das nicht zu Unrecht, ist der von vielen Experten als komplettester Stürmer der Welt gesehene Lewandowski doch Vater unzähliger Tore. In 630 Karrierespielen für Pruszków, Lech Posen, Borussia Dortmund und die Bayern erzielte der in Warschau geborene Angreifer 459 Treffer, dazu kommen 66 Tore für die polnische Nationalmannschaft. In der Champions League liegt Lewandowski nur hinter den aktiven Legenden auf Rang drei der ewigen Torschützenliste, in der deutschen Bundesliga gelang ihm in dieser Spielzeit sogar schon der Sprung auf Platz zwei. Vor ihm liegt niemand Geringerer als Gerd Müller, 89 Tore fehlen auf die 365 der Bayern-Ikone. Die Bayern wollen Lewandowski auf keinen Fall ziehen lassen. "Robert ist wie ein Diamant", sagt Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge unlängst. "Wer würde einen Spieler verkaufen, der 60 Tore pro Jahr erzielen kann?" Der nächste Rekord wird folgen, unklar ist nur, wie viele Minuten sich Robert Lewandowski dafür Zeit lässt.