In genau 14 Tagen erfolgt für Österreichs Fußballnationalteam der Anpfiff zur Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2022, die vom 21. November bis 18. Dezember in Katar stattfinden wird. Bevor die Heimspiele gegen die Färöerinseln (28. März) und Dänemark (31. März) im Wiener Ernst-Happel-Stadion ausgetragen werden, erfolgt am 25. März die Premiere mit einem Auswärtsspiel im Hampden Park von Glasgow gegen Schottland. So sieht zumindest der derzeitige Plan aus.
Die Corona-Pandemie sorgt jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit dafür, dass nicht alles so rund ablaufen wird. Grund dafür sind verschärfte Einreiseverordnungen, die beispielsweise in Deutschland vorsehen, sich nach der Rückreise von der Insel in eine 14-tägige Quarantäne zu begeben – für die Klubs, also die wahren Arbeitgeber der Spieler, eine nachvollziehbar inakzeptable Vorstellung. Und so steht das ÖFB-Team vor einem großen Problem. Immerhin stellt Österreich mit 31 Spielern die meisten Legionäre in der deutschen Bundesliga. Darunter befindet sich auch das Gros des Stamms im Kader von Teamchef Franco Foda, der verletzungsbedingt ohnehin schon auf Kapitän Julian Baumgartlinger (Leverkusen) und Konrad Laimer (Leipzig) verzichten muss. Außerdem dürfte auch Stefan Posch (Hoffenheim) nach seiner Coronaerkrankung nicht rechtzeitig fit werden.
Die Abstellung von Shanghai-Legionär Marko Arnautovic wird wegen Quarantänebestimmungen ebenso nicht erfolgen. Somit gibt es zahlreiche Ausfälle, die aufgrund einiger an Spielpraxisentzug leidender Problemkinder wie Pavao Pervan (Wolfsburg), Aleksander Dragovic (Leverkusen), Michael Gregoritsch (Augsburg), Stefan Ilsanker (Frankfurt) oder Adrian Grbic (Lorient) noch schwerer wiegen. Es würde angesichts der extrem hohen Belastung keineswegs überraschen, sollte es zu weiteren Absagen angeschlagener Spieler kommen.
Würde am 25. März tatsächlich in Glasgow gespielt werden, müsste Österreich auf Akteure der heimischen Bundesliga bzw. auf Legionäre zurückgreifen, die in Ländern mit weniger strengen Bestimmungen spielen. Eine Verlegung auf neutralen Boden – wie in der Champions und Europa League derzeit üblich – gilt aber weiter als nicht ausgeschlossen. Allerdings sieht diese Variante eine kostspielige Abschlagszahlung Österreichs an Schottland vor – in der Champions League sind dies zehn Prozent des Startgelds. Die Partien Portugal gegen Aserbaidschan (Turin) und Norwegen gegen Türkei (Malaga) wurden schon verlegt.
Fix: In den Heimspielen in Wien dürfen die Deutschland-Legionäre mitwirken.