Der scheidende Marco Rose soll trotz der Wut der Fans bis zum Saisonende Trainer von Borussia Mönchengladbach bleiben. "Er wird alles dafür geben, am Ende vor Dortmund zu stehen", versicherte Sportchef Max Eberl bei einem Pressetermin am Mittwoch. Am Montag hatte der Club mitgeteilt, dass Rose im Sommer von einer Ausstiegsklausel im Vertrag Gebrauch machen möchte, um zu Borussia Dortmund zu wechseln.
"Ich bin nach wie vor mit 100 Prozent Energie dabei", sagte Rose, der ausschloss, dass Dortmund im Sommer aktuelle Gladbacher Spieler verpflichten werde. Im Kader des derzeit Bundesliga-Siebenten stehen mit Stefan Lainer, Hannes Wolf und Valentino Lazaro auch drei österreichische Internationale. "Wenn Marco Rose sagt, er nimmt keinen Spieler mit zu Borussia Dortmund, dann nimmt er keinen Spieler mit zu Borussia Dortmund. Fertig, aus", stellte Rose nach mehrmaligem Nachfragen fest. Weiter zu Dortmund folgen wird ihm sein Betreuerteam, in dem Alexander Zickler und die beiden Österreicher Patrick Eibenberger und Rene Maric als Assistenten arbeiten.
Bei der Mehrheit der Fans kam der baldige Abschied von Rose zu einem Konkurrenten sehr schlecht an. Die größte Gladbacher Ultra-Gruppe postete auf ihrer Homepage ein am Stadion angebrachtes Banner, auf dem stand: "Kein Söldner steht über dem Verein - sofort raus mit dem charakterlosen Schwein!" Eberl empörte sich über die Aktion und dementierte auch kolportierte Streitgespräche zwischen Rose und den Spielern wegen des baldigen Abschieds des 44-Jährigen.
"Marco hat eine Entscheidung gefällt, die vertraglich vereinbart war. Er hat überhaupt nichts falsch gemacht. Seine Entscheidung ist völlig legitim", sagte Eberl. Er sprach von "Lügen", die "irgendwelche Dumpfbacken im Hintergrund verbreiten. So entsteht Hass." Rose selbst sagte zu den Anfeindungen: "Es gibt immer irgendwo auch eine Grenze. Die Verantwortung tragen auch die Medien. Ich habe niemanden umgebracht."
Jesse Marsch bei Gladbach Thema
Zwei Jahre nach dem Abgang von Rose ist Jesse Marsch als dessen Nachfolger beim deutschen Fußball-Bundesligisten im Gespräch. Der 47-jährige US-Amerikaner gilt neben Werder Bremens Florian Kohfeldt mittlerweile als Favorit auf den Posten, verwies trotz seiner Begeisterung für die deutsche Bundesliga aber auf einen laufenden Vertrag bei den Bullen.
"Ich habe einen Vertrag bis Sommer 2022", antwortete Marsch am Mittwoch in seiner Pressekonferenz vor dem Sechzehntelfinal-Hinspiel der Europa League am Donnerstag (21.00 Uhr/live DAZN) gegen Villarreal auf die Frage, ob er mit Sicherheit auch in der kommenden Saison Salzburg-Trainer sei. "Meine volle Konzentration ist hier bei unserem Verein und bei unserer Mannschaft, besonders in diesem Moment, in diesem Turnier, gegen diesen Gegner."
Ausschließen wollte Marsch einen späteren Wechsel nach Deutschland nicht. Der frühere Co-Trainer von RB Leipzig betonte am Vorabend des Villarreal-Spiels allerdings seine Verantwortung gegenüber dem Verein, seinen Fans und der Mannschaft, in Salzburg alles zu geben. "Ich glaube, dass es für einen Trainer immer wichtig ist, sich auf die Aufgabe zu fokussieren", sagte Marsch. "Das ist ganz klar im Moment." Gegenüber dem "Sportbuzzer" hatte Marsch vergangene Woche - also noch kurz vor Roses Entscheidung für Dortmund - sein Faible für die deutsche Bundesliga bestätigt. "Es wäre für mich irgendwann ein logischer Schritt", wurde der US-Amerikaner vom deutschen Online-Portal zitiert.