Lucien Favre ist nicht mehr Trainer von Borussia Dortmund. Der BVB hat den 63-jährigen Schweizer einen Tag nach der 1:5-Heimniederlage gegen den VfB Stuttgart freigestellt. Es war das dritte sieglose Spiel der Dortmunder in der deutschen Fußball-Bundesliga in Folge. Favre selbst nannte das Debakel eine "Katastrophe". Er war seit Sommer 2018 als Nachfolger von Peter Stöger Cheftrainer in Dortmund.
"Es fällt uns schwer, diesen Schritt zu gehen", sagte Sportdirektor Michael Zorc. "Gleichwohl sind wir der Meinung, dass das Erreichen unserer Saisonziele aufgrund der zuletzt negativen Entwicklung in der gegenwärtigen Konstellation stark gefährdet ist und wir deshalb handeln müssen."
Bereits bei der 1:2-Niederlage vor zwei Wochen gegen Köln und beim 1:1 vor einer Woche in Frankfurt war die Borussia unter den eigenen Ansprüchen geblieben, der Rückstand der fünftklassierten Dortmunder auf Titelverteidiger Bayern München beträgt nach elf Runden fünf Punkte. Der Vertrag mit Favre lief bis zum Ende der Saison. Sein bisheriger Assistent Edin Terzic übernimmt das Amt bis Jahresende.
Favre hatte Dortmund sowohl 2019 als auch 2020 in der Bundesliga auf Platz zwei hinter Bayern München geführt. In der Champions League erreichte der BVB unter dem Schweizer jeweils das Achtelfinale. Die am Mittwoch zu Ende gegangene Gruppenphase der laufenden Saison in der Königsklasse schlossen die Dortmunder auf Platz eins ab.
Trotz der guten Arbeit geriet Favre im Ruhrpott früh in die mediale Kritik. Auslöser war die erste Saison unter seinen Fittichen, als der BVB einen zwischenzeitlichen Vorsprung von neun Punkten auf die Bayern noch aus der Hand gab. Außerdem zogen die Dortmunder in den Direktduellen mit dem Rekordmeister fast immer den Kürzeren. Vier von fünf Liga-Partien gegen die Bayern verlor Dortmund unter Favre, zwei davon sehr deutlich.