Im Verhandlungskrimi von ÖFB-Star David Alaba und dem deutschen Fußball-Rekordmeister Bayern München vergeht derzeit kein Tag ohne neue, mitunter wundersame Wortspenden. So waren Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Trainer Hansi Flick am Donnerstag um Deeskalation bemüht. Das galt aber nicht für Sportchef Hasan Salihamidzic, der Alabas Berater Pini Zahavi "Verrücktheiten" vorwarf.
Rummenigge forderte ein Ende der öffentlichen Debatten um Alaba. "Ich bitte wirklich darum, dass man jetzt ganz einfach Ruhe gibt, die Gespräche intern führt", sprach der Ex-Profi bei "Bild live" ein Machtwort. Zuletzt hatte es Aufregung gegeben, nachdem der Münchner Ehrenpräsident Uli Hoeneß den Berater des Abwehrspielers heftig attackiert hatte. "Erstmal empfehle ich wirklich allen Parteien, keine Kommentare mehr in der Öffentlichkeit abzugeben", stellte Rummenigge klar.
Vertrag läuft im Sommer 2021 aus
Vertragsverhandlungen müssten "vertraulich und diskret" geführt werden, mahnte der Vorstandsvorsitzende. Der zum Abwehrchef aufgestiegene Alaba spiele eine "wichtige und bedeutende Rolle" für die Bayern. Der Vertrag des 28-jährigen Wiener läuft am Ende der neuen Saison aus.
Auch Erfolgstrainer Flick warb dafür, dass beide Seiten "aufeinander zugehen und Schärfe herausnehmen". Er rühmte Alaba als "Herzstück" der Mannschaft, der sich zu dem vielleicht aktuell besten Innenverteidiger entwickelt habe. "Ich hoffe, dass er weiter bei Bayern München spielt", sagte Flick.
Salihamidzic hingegen bekräftige die offenbar unveränderliche Position der Bayern in den Verhandlungen. Es gebe in Robert Lewandowski und Manuel Neuer eine "sportliche und finanzielle Obergrenze", sagte der 43-Jährige dem "Kicker". Er denke nicht, dass Alaba selbst glaube, über den beiden Kollegen zu stehen.
"Verrücktheiten aus anderen Klubs"
Alaba-Berater Zahavi dagegen, so Salihamidzic, denke in anderen Dimensionen. "Das kann er, aber da werden wir ihm nicht folgen. Verrücktheiten, wie er das vielleicht aus anderen Clubs kennt, werden wir nicht machen", betonte der langjährige Bayern-Spieler - und nahm damit erneut den Israeli ins Visier.
Der wiederum wollte diese Aussagen nicht unwidersprochen stehen lassen. "Herr Salihamidzic hat offenbar vergessen, wer der Berater von Robert Lewandowski ist", sagte Zahavi gegenüber dem Sportsender Sky. "Ich habe den Vertrag von Robert im vergangenen Jahr verhandelt und weiß logischerweise genau, was er verdient. Was wir für David fordern, liegt deutlich unter dem Gehalt von Robert."
Das Klima zwischen den beiden Parteien bleibt also gereizt. Außenstehenden bietet die Saga jedenfalls weiterhin reichlich Gesprächsstoff.