Wie der deutsche Fußball-Bundesligist am Freitagabend mitteilte, unterschrieb der 21-jährige DFB-Nationalspieler bei den "Blues" einen Fünfjahresvertrag. Laut Bayer-Angaben akzeptierte der englische Club die Leverkusener Transferbedingungen, die dem Vernehmen nach bei 100 Millionen Euro gelegen haben sollen.
Damit ist Kai Havertz der teuerste deutsche Spieler der Bundesliga-Geschichte. "Ich bin seit zehn Jahren im Verein und habe die Hälfte meines Lebens unter dem Bayer-Kreuz verbracht. Ich werde Bayer 04 für immer verbunden bleiben. Aber jetzt sehe ich die Zeit gekommen, etwas Neues zu beginnen", kommentierte Havertz in einer Video-Grußbotschaft an die Fans des Clubs der Österreicher Julian Baumgartlinger und Aleksandar Dragovic.
Sport-Geschäftsführer Rudi Völler hat keine Zweifel, dass sich Havertz auch beim Spitzenteam aus der Premier League durchsetzen wird. Für ihn ist Havertz "schon jetzt Weltklasse" und "mit Sicherheit einer der Besten, die jemals für Bayer 04 gespielt haben. In den kommenden Jahren wird Kai auch in der extrem fordernden englischen Liga beweisen, welch großartiger Fußballer er ist."
Am Freitag war das Top-Talent aus dem Quartier der Fußball-Nationalmannschaft in Stuttgart abgereist, um letzte Details in London zu klären. "Wir sind dem Bundestrainer dankbar, dass Kai die Dinge nun mit unserer Unterstützung vor Ort in London klären kann", sagte Völler. Jogi Löw gab Havertz die Freigabe für die Reise nach England. "Das ist natürlich eine riesen Geschichte", betonte der Bundestrainer.
Der Leverkusener Sportchef Völler hatte einen Corona-Rabatt bei der Ablöse zuletzt mehrfach ausgeschlossen. Bis zuletzt verhandelten beide Clubs knallhart. Im Raum steht, dass der vom russischen Investor Roman Abramowitsch alimentierte FC Chelsea zunächst 70 oder 80 Millionen Euro direkt überweist und das restliche Geld unter bestimmten Bedingungen später gezahlt werden soll. Die "Blues", bei denen bereits die deutschen Nationalspieler Antonio Rüdiger und Timo Werner unter Vertrag stehen, und Havertz waren sich bereits seit einiger Zeit einig.
Chelsea hingegen schreckte die Ablöse trotz der durch die anhaltende Coronakrise bedingten Einnahmeausfälle nicht ab. Nach den Verpflichtungen von Werner (53 Millionen Euro) von RB Leipzig, Ben Chilwell (50 Millionen/Leicester) und Hakim Ziyech (Ajax Amsterdam/40 Millionen) investieren die "Blues" ein weiteres Mal erstaunlich viel.