Der Gehaltsverzicht der Fußball-Profis und der Vereinschefs von Bayern München wegen der Corona-Krise gilt vorerst für den laufenden Monat. "Die Spieler und die Führung verzichten erstmal im April auf 20 Prozent. Mit dem Geld ist gewährleistet, dass kein normaler Angestellter beim FC Bayern weniger Netto in der Tasche hat", erklärte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge der "Bild"-Zeitung (Samstag).
Sollte die Spielpause in der deutschen Bundesliga wegen der Virus-Pandemie länger dauern, "werden wir uns mit unserem Spielerrat Ende des Monats zusammensetzen und besprechen, wie es weitergeht", kündigte Rummenigge an. Dem Gremium gehört auch ÖFB-Star David Alaba an. Die Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga (DFL) hatte diese Woche beschlossen, dass der Spielbetrieb in der Bundesliga mindestens bis 30. April ausgesetzt bleibt.
Hansi Flick mit Mitspracherecht
Hansi Flick wird nach seiner Weiterverpflichtung als Cheftrainer des deutschen Fußball-Meisters auch die Kaderplanung maßgeblich mitgestalten. "Hansi hat ein Mitspracherecht, das ist doch klar. Die Meinung des Trainers spielt bei unseren Personalentscheidungen eine Rolle. Er muss ja mit den Spielern arbeiten", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge der "Bild"-Zeitung (Samstag).
"Darum wollten wir jetzt auch Klarheit auf der Trainerposition, bevor wir in den nächsten Wochen und Monaten den Spielerkader für die nächste Saison zusammenstellen", führte Rummenigge weiter aus. Mitten im unterbrochenen Spielbetrieb wegen der Corona-Pandemie hatten die Bayern am Freitag die vorzeitige Vertragsverlängerung mit Flick bis 30. Juni 2023 bekanntgegeben. Davor war der frühere Co-Trainer als Interimslösung nur bis Saisonende gebunden.
Bei den Bayern stehen im Sommer einige wichtige Personalentscheidungen an. Eine davon könnte ÖFB-Star David Alaba betreffen. Der 27-jährige Wiener, der mit den Münchnern seit 2009/10 acht Meistertitel gewonnen hat, steht nur noch bis Juni 2021 unter Vertrag. Zuletzt hatten sich daher Spekulationen über einen möglichen Abgang im Sommer gehäuft - unter anderem, weil die Bayern dann noch eine signifikante Ablöse für ihren langjährigen Leistungsträger lukrieren könnten.
Unter Flick war Alaba zuletzt primär in der Innenverteidigung zum Einsatz gekommen. Als Linksverteidiger, seiner eigentlichen Stammposition bei den Bayern, wurde der 19-jährige Alphonso Davies aufgebaut. Flick habe Davies und auch den 18-jährigen Angreifer Joshua Zirkzee "hervorragend entwickelt", lobte Rummenigge - ein Mitgrund für die Verlängerung mit dem Trainer. Rummenigge: "Diesen Weg wollen wir konsequent weitergehen. Die Laufzeit von drei Jahren soll unser Vertrauen dokumentieren."
Flick habe "den Stil, mit dem wir unter anderem 2013 das Triple gewonnen haben, wieder eingeführt", meinte der Clubchef. Eine beratende Rolle spielte anscheinend auch Bayerns ehemaliger Triple-Coach Jupp Heynckes. Rummenigge berichtete von einigen Telefonaten mit dem früheren Bayern-Erfolgstrainer. "Aus Jupps Sicht passt Hansi perfekt zum FC Bayern." Auch ihn selbst erinnere Flick durchaus an Heynckes. Rummenigge: "Besonders dieser empathische Umgang mit der Mannschaft zeichnet beide aus."