Am Samstag geht es in der Liga gegen Eintracht Frankfurt um die Meisterschale, eine Woche später wartet im Cupfinale in Berlin ein Duell mit RB Leipzig. Selbst Titelgewinne bedeuten für Niko Kovac keine Jobgarantie.

Zuspruch für den 47-Jährigen kam zuletzt von Bayern-Präsident Uli Hoeneß. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Sportdirektor Hasan Salihamidzic ließen bei ihren Statements dagegen Raum für Spekulationen. Kovac selbst ist seit Wochen bemüht, "Nebensachen" auszublenden und sich auf seinen ersten Meistertitel als Cheftrainer zu fokussieren. "Ich muss meine Leistung bringen. Wenn ich sie bringe, denke ich, muss man gar nicht diskutieren."

Als Kovac vor einem Jahr als Nachfolger von Triple-Gewinner Jupp Heynckes beim deutschen Branchenprimus anheuerte, kannte er die Erwartungshaltung. "Als Trainer ist man verpflichtet, hier Erfolg zu haben. Alles, was weniger ist als Erfolg, ist Misserfolg", beschrieb der Kroate die Club-DNA. Seine Vergangenheit als Bayern-Spieler habe ihm geholfen. "Aber man lernt nie aus. Diese zehn Monate waren sehr lehrreich."

Seine Trainerkarriere hatte der kroatische Ex-Teamspieler 2009 bei den Red Bull Juniors in Salzburg gestartet, von 2011 bis 2012 war er als Assistent von Ricardo Moniz bei den Salzburger Profis. Es folgten Kroatiens U21- und A-Nationalteam und im Vorjahr der Cupsieg mit Frankfurt. Die Bayern, die mit ÖFB-Star David Alaba um ihren siebenten Meistertitel in Serie kämpfen, sind aber eine ganz andere Hausnummer, das hat auch Kovac gemerkt.

Sein Vertrag läuft bis 2021. Ob ihm die Bayern-Bosse die nächste Umbauphase zutrauen, ist aber offen. Mehr als 100 Millionen Euro werden die Münchner diesen Sommer für neue Spieler ausgeben, zuletzt wurden sie u.a. mit Manchester Citys Leroy Sane in Verbindung gebracht. Zu einem klaren Bekenntnis zum Trainer konnte sich Sportdirektor Salihamidzic aber auch auf mehrmaliges Nachbohren nicht durchringen. Wie es nach Saisonende weitergehe? "Das werden wir sehen."