Statt der frühzeitig gescheiterten Titelverteidigung Borussia Dortmunds hinterherzutrauern, hat Peter Stöger zum Abschluss eines turbulenten Fußball-Jahres lieber neue Ziele mit seinem Neo-Club ausgegeben. Das 1:2 im Cup-Achtelfinale beim FC Bayern will der Wiener schnell abhaken, er versprach den BVB-Fans im Frühjahr mit einer erneuerten Truppe "viel Spaß" und offensivorientierten Kick.
Geht es nach Bayern-Coach Jupp Heynckes, brauchen sich die Dortmunder Fans keine Sorgen zu machen. "Ich denke, dass Dortmund auch in dieser Saison auf jeden Fall wieder einen Champions-League-Platz erreichen wird, weil dafür haben sie zu gute Spieler", sagte Heynckes nach dem lange einseitigen Cupabend, bei dem es David Alaba und Co. unnötig spannend machten.
In der Schlussphase des deutschen Klassikers ging den Bayern etwas die Kraft aus, Andrej Jarmolenko machte es mit Dortmunds Anschlusstreffer in der 77. Minute noch einmal richtig spannend. "Wir müssen uns noch weiter steigern", forderte Heynckes zu nächtlicher Stunde. "Das große Manko ist, dass wir unsere Chancen nicht entsprechend verwertet haben."
"Haben sehr, sehr viel Arbeit vor uns"
Etwas mehr wird wohl Stöger zu tun haben. "Wir haben ab dem 3. Jänner sehr, sehr viel Arbeit vor uns", mahnte der 51-Jährige, war nach seiner ersten Niederlage mit dem BVB aber keineswegs geknickt. "Man kann schon davon ausgehen, dass wir in der Rückrunde eine Mannschaft sehen werden, mit der die Dortmund-Fans richtig viel Spaß haben", kündigte er zehn Tage nach seinem Amtsantritt an.
Davon war am Mittwoch noch eher wenig zu sehen. Ohne den verletzten Stürmerstar Pierre-Emerick Aubameyang setzte Stöger zunächst auf eine extrem defensive Grundausrichtung mit einer Fünferkette, die erste in der 35. Minute korrigiert wurde. Eine passive und chancenlose erste Hälfte war die Konsequenz. "Wenig Leidenschaft, wenig Zweikampfverhalten, zudem eine richtig schlechte Passquote, wenig Mut", beklagte Stöger. Er freute sich mehr über die zweite Hälfte. "Ich habe eine Reaktion gesehen, das war für uns wichtig", resümierte der BVB-Coach.
"Unsere Aufgabe wird sein, Spielrhythmus reinzubringen", sagte Stöger. Für die Rückrunde setzt der ehemalige Austria-Trainer jedenfalls auf Angriff. "Es wird offensivorientierter Fußball sein, weil wir viele Jungs in unseren Reihen haben, die richtig gut kicken können", erklärte er.