Bayern München ist unter Trainer-Rückkehrer Jupp Heynckes vorerst weiter nicht zu stoppen. Der Titelverteidiger baute seine Tabellenführung in der deutschen Fußball-Bundesliga am Samstag mit einem ungefährdeten 3:0-Heimsieg gegen den FC Augsburg aus. Die Münchner liegen nun sechs Punkte vor Vizemeister RB Leipzig, der sich bei Bayer Leverkusen mit einem 2:2 begnügen musste.
Für den 1. FC Köln setzte es den nächsten schweren Rückschlag. Das Team von Trainer Peter Stöger unterlag beim FSV Mainz mit 0:1 und hält als Tabellenschlusslicht nach zwölf Runden weiterhin nur bei zwei Zählern. Der Druck auf Stöger nimmt stetig zu. 1899 Hoffenheim und Eintracht Frankfurt verpassten den Sprung auf Platz drei. Hoffenheim rettete im direkten Vergleich zu Hause ein 1:1.
An der Spitze ziehen die Bayern einsam ihre Kreise. Der Meister bescherte Heynckes im bayrischen Nachbarschaftsduell mit Augsburg den 500. Bundesliga-Sieg seiner Karriere. Der neuerdings hellblonde Robert Lewandowski traf im Doppelpack (38., 49.). Dazu lieferte Arturo Vidal mit dem Führungstor nach einem Getümmel (31.) und einem Assist eine starke Vorstellung ab. Der Chilene köpfelte zudem an die Latte (51.).
David Alaba, der zuletzt wegen einer Muskelverletzung im Oberschenkel das erste Länderspiel unter dem neuen ÖFB-Teamchef Franco Foda verpasst hatte, wurde in der Schlussphase eingewechselt (74.). Bei Augsburg spielten Kevin Danso in der Innenverteidigung und Michael Gregoritsch in der Offensive durch. Die Bayern sind seit der Heynckes-Rückkehr weiter makellos. Alle acht Pflichtspiele wurden gewonnen, fünf davon in der Liga.
In der Champions League gastieren die Münchner am Mittwoch bei Anderlecht. Verfolger Leipzig bekommt es am Dienstag ebenfalls auswärts mit AS Monaco zu tun. Die Generalprobe gelang trotz zweier Elfmetertore von Timo Werner (13.) und Emil Forsberg (54.), an deren Entstehung jeweils ÖFB-Teamspieler Marcel Sabitzer beteiligt war, nicht vollends. Leverkusen schaffte durch Leon Bailey (44.) und Kevin Volland (74.) zweimal den Ausgleich.
Dem ersten Strafstoß war ein Textilfoul von Admir Mehmedi an Sabitzer vorausgegangen, beim zweiten blockte Leverkusens Benjamin Henrichs einen Schuss des Steirers mit der Hand ab. Henrichs wurde dafür auch ausgeschlossen. Leverkusen blieb mit ÖFB-Kapitän Julian Baumgartlinger auf der Bank im achten Pflichtspiel in Folge ungeschlagen, Leipzig könnte Platz zwei an Schalke abgeben müssen. Die Gelsenkirchner empfangen am Sonntag den HSV.
Hoffenheim und Frankfurt teilten sich im Duell zweier weiterer Verfolger die Punkte. Die Österreicher Stefan Posch und Florian Grillitsch spielten bei den Gastgebern durch - und bejubelten den späten Ausgleich von Mark Uth (91.). Davor hatte Kevin-Prince Boateng die Frankfurter aus 20 Metern in Führung geschossen (13.). Wolfsburg besiegte Freiburg mit 3:1.
Stöger unter Druck, Gladbach Dritter
Für Köln wird es unterdessen immer enger. Ein zumindest strittiger Elfmeter, den Daniel Brosinski verwertete (44.), entschied die Partie in Mainz. Auch eine numerische Überlegenheit nach Rot für Giolio Donati (71.) nutzten die Kölner nicht. Stöger darf vorerst aber bleiben. FC-Vizepräsident Toni Schumacher sagte auf Sky auch auf die Zukunft des Wieners angesprochen: "Dass in den nächsten Spielen natürlich Punkte geholt werden müssen, das ist klar."
"Eine bittere Niederlage für uns, nach dem Spielverlauf hätten wir wenigstens einen Punkt verdient gehabt", erklärte Köln-Trainer Peter Stöger, der sich mit seinem Kollegen Sandro Schwarz einig war, dass der entscheidende Elfmeter keiner war.
Dass sich die Lage bei den Kölnern zuspitzt, ist jedem bewusst. "Wir wissen selbst, dass die Situation katastrophal ist. Wir leiden am meisten darunter", sagte Torhüter Timo Horn niedergeschlagen. "Woche für Woche sind es Kleinigkeiten, die entscheiden", klagte Horn.
Borussia Mönchengladbach kletterte am Samstagabend in der deutschen Fußball-Bundesliga zumindest vorübergehend auf Rang drei. Die Gladbacher siegten bei Hertha BSC in Berlin mit 4:2 (3:1). Der Rückstand auf Spitzenreiter Bayern München beträgt acht Punkte, Gefahr droht am Sonntag aber noch von Schalke 04 und Hannover 96.
Die Tore für Gladbach erzielten Lars Stindl (5.), Thorgan Hazard per Elfmeter (14.) sowie Raffael im Doppelpack (20., 77.). Für die Hertha verkürzten Vedad Ibisevic (39.) und Mitchell Weiser (71.). ÖFB-Teamspieler Valentino Lazaro wurde bei den Berlinern in der 61. Minute eingewechselt.