Große Erfolge zu bestätigen, ist schwerer, als sie zu erreichen. Das weiß auch Ralph Hasenhüttl nach dem beeindruckenden Vizemeistertitel mit Aufsteiger RB Leipzig und der direkten Qualifikation für die Champions League. "Ich glaube, dass das nächste Jahr nicht einfach wird", sagte der Österreicher nach dem 2:2 am Samstag in Frankfurt. "Die Saison tabellarisch zu toppen, wird schwierig werden."
Nur Meister Bayern München war besser als der Liganeuling, zu dessen Stützen auch die beiden ÖFB-Teamspieler Stefan Ilsanker und Marcel Sabitzer zählen. "So viele stehen nicht mehr vor uns, doch es ist nicht unser Ziel, konstant um die Meisterschaft mitzuspielen", warnte Hasenhüttl. "Vor der vergangenen Saison habe man sich in Leipzig auf die Bundesliga gefreut, jetzt komme noch ein Höhepunkt mit der Champions League dazu. "Es wird eine lehrreiche und spannende Zeit. Ich habe schon von schlimmeren Schicksalen gehört, als zweimal die Woche zu spielen."
Der Kader soll verstärkt werden
Vorfreude verspürt offensichtlich auch Sportdirektor Ralf Rangnick, der hundertprozentig davon überzeugt ist, dass RB die Zulassung für die Königsklasse bekommt. "Die 75 Minuten gegen Bayern (4:5 in der Vorwoche, Anm.) haben gezeigt, wozu wir fähig sind. Und das trotz Feierlichkeiten und einem Malle-Trip von einigen Spielern. Die Mannschaft war 'on fire'. So wird auch jedes Spiel in der Champions League ein 'On-fire'-Spiel", betonte Rangnick am Sonntag.
Rangnick will in den kommenden Wochen seinen Kader weiter verstärken, Namen blieb er freilich schuldig. Auch zu möglichen Zugängen aus Salzburg - Stichwort Konrad Laimer - äußerte er sich nicht. Als Mentor für junge Spieler verlängerte jedenfalls Marvin Compper seinen auslaufenden Vertrag bis 2019. Dagegen wird Rani Khedira RB verlassen. Leihspieler wie die beiden Ex-Salzburger Nils Quaschner und Massimo Bruno hätten in Leipzig keine Zukunft, erklärte Rangnick.
Hoeneß will Granaten kaufen
Deutschlands Meister Bayern München erwartet ein spannender Transfersommer. "Wir haben einen Kader, wenn man den verstärken will, muss man schon ziemliche Granaten kaufen", erklärte Präsident Uli Hoeneß am Samstag. Man werde "perspektivisch denken": "Es wird sicherlich einen Mix geben zwischen erfahrenen Spielern und Spielern mit Zukunft. Und das herauszufinden, wird die Kunst sein."
Eine Zäsur nach den Abgängen der Weltmeister Philipp Lahm und Xabi Alonso steht an. "Das Problem ist, dass man sich in einem Markt bewegt, der über Summen diskutiert und wo auch Summen bezahlt werden, die wir bisher nicht für möglich gehalten haben. Das macht die Sache nicht leichter", erklärte Hoeneß im Bayrischen Fernsehen. 100 Millionen Euro an Transferausgaben seien in einer Saison nicht ausgeschlossen. "Für einen Spieler nicht, aber das Gesamtkonzept kann natürlich mal viel sein."
Bisher haben die Münchner Sebastian Rudy und Niklas Süle von 1899 Hoffenheim verpflichtet. Über ein Engagement von Mittelfeldakteur Leon Goretzka wird munter spekuliert. "Wir reden natürlich über das Gesamtkonzept. Da gibt es Abgänge und Zugänge. Das werden wir jetzt in den nächsten Wochen sicherlich besprechen. Karl-Heinz Rummenigge, Michael Reschke, der Trainer, ich werde auch dazu eingeladen, und dann schauen wir mal, was dabei rauskommt", sagte Hoeneß. "Einfach ist es nicht."