Der deutsche Fußball-Zweitligist Hertha BSC weilt zurzeit in Walchsee in Tirol auf Trainingslager und bereitet sich auf die kommende Saison vor. Nicht mit dabei ist Kapitän Fabian Reese, der sich am Dienstag im Testspiel gegen Energie Cottbus schwer am Sprunggelenk verletzt hatte. Nach einem harten Foulspiel von Gegenspieler Filip Kusic musste der 26-Jährige früh im Spiel ausgewechselt werden, mittlerweile wurde der Offensivspieler bereits erfolgreich operiert.
Wenige Tage nach der Verletzung richtete Reese via Instagram nun emotionale Worte an die Öffentlichkeit und appellierte an die Fairness im Fußball. „Emotionen, Tore, Werte und Ziele, all das gibt uns der Fußball und noch viel mehr“, schrieb Reese in seiner Instagram-Story. „Eine ganz zentrale Rolle nimmt die Fairness ein. Es passieren Fehler sowie Fehleinschätzungen. Ganz wichtig in meinen Augen ist einfach, dass der Sport, den wir alle so lieben, diese Werte beibehält und beschützt. Dazu zählt auch, dass nach einem Foul man sich die Hand gibt, sich entschuldigt und das Thema wieder geklärt ist. Wenn das nicht der Fall ist (...) verlieren wir auf lange Sicht das Wertegrüst für unseren Sport aus den Augen.“
Offensichtlich habe sich Kusic nach dem Foulspiel bei Reese nicht entschuldigt. „Wenn man dann ausgewechselt wird vor Schmerzen und Ungewissheit hat, diesen Sport, der einem alles bedeutet, für den man seit man laufen kann, alles opfert, vielleicht für Tage, Wochen, Monate nicht mehr ausüben kann und voller Emotionen in Tränen ausbricht, ist es schonmal ein sehr schreckliches Gefühl“, schrieb Reese. Obendrein wurde der Stürmer, der dafür bekannt ist, sich seine Fingernägel gerne bunt zu lackieren, auch noch übel von den gegnerischen Fans beschimpft. „Wenn man dann gestützt in die Kabine an den gegnerischen Fans vorbeigeht und Dutzende Schreie wie ,Schwuchtel‘, ,Hurensohn‘ und noch deutlich schlimmere Beschimpfungen an den Kopf bekommt, entfernen wir uns von diesem Wertegerüst.“ Zum Abschluss nochmals der Appell: „Lasst uns den Hass nicht als Ventil im Fußball nutzen. Lasst uns gemeinsam, und auch gegeneinander die Teams nach vorne peitschen und den Fußball hochleben lassen.“