Der FC Bayern hat in der deutschen Fußball-Bundesliga den Anschluss an Tabellenführer Bayer Leverkusen verloren. Einen Tag nach dem 3:2-Last-Minute-Sieg des Spitzenreiters in Leipzig unterlagen die Münchner dem SV Werder Bremen nach einem matten Auftritt mit 0:1. Ex-Bayern-Profi Mitchell Weiser traf in der 59. Minute nach einer brillanten Einzelleistung und Vorlage von Marco Friedl, der durchspielte. Dessen Clubkollege Romano Schmid wurde in der 84. Minute ausgetauscht.
„Das war ein großer Dämpfer für uns“, sagte Bayern-Trainer Thomas Tuchel nach der verdienten Pleite. „Wir haben 70 Minuten nicht wie eine Mannschaft gespielt, die den Sieg erzwingen will, die um die Meisterschaft spielen will, die eine Antwort geben will“, ergänzte der 50-Jährige. Routinier Thomas Müller war ebenfalls konsterniert. „Das war natürlich ein großer Schlag ins Gesicht für uns - aber da haben wir auch mitgeholfen. Wir waren einfach viel zu träge, einfach ohne Leben drin“, sagte Müller bei DAZN.
Tuchel reagiert verärgert
Bei den Bayern spielte Konrad Laimer als Rechtsverteidiger durch. Am Ende hielt Werder-Goalie Michael Zetterer den ersten Sieg der Gäste in München seit 2008 fest. Unter anderem parierte er überragend gegen Bayern-Joker Mathys Tel (87.). Vor dem Nachholspiel am Mittwoch gegen Union Berlin wuchs der Rückstand des Rekordmeisters auf die noch ungeschlagenen Leverkusener auf sieben Punkte an. „Es ist müßig, auf Leverkusen zu schauen“, betonte Tuchel verärgert.
Im Abendspiel setzte sich der FC Augsburg bei Borussia Mönchengladbach nach 0:1-Rückstand zur Halbzeit mit 2:1 durch. Ein emotionales Comeback feierte ÖFB-Legionär Stefan Lainer knapp sechs Monate nach seiner Krebs-Diagnose. Der 31-jährige Salzburger wurde unter Standing Ovations der 44.867 Zuschauer im Borussia-Park in der 71. Minute beim Stand von 1:2 eingewechselt, konnte allerdings nichts mehr an der Niederlage ändern. Maximilian Wöber fehlte krankheitsbedingt.
Rückkehr nach Lymphknotenkrebs
Bereits vor Spielbeginn brandete in der Arena großer Jubel auf, als der Stadionsprecher Lainers Namen verkündete. „Es sind natürlich alle überglücklich und sehr erfreut, vor allem für ihn und seine Familie, die eine schwierige Zeit durchgemacht haben“, sagte Gladbach-Trainer Gerardo Seoane über seinen Rechtsverteidiger. „Wir haben versucht, ihn ein bisschen zu bremsen, weil die Lust war natürlich enorm groß.“
In der Sommervorbereitung war bei Lainer Lymphknotenkrebs festgestellt worden, 178 Tage nach der offiziellen Verkündung lief er wieder auf der großen Bühne auf. Im November kehrte der ÖFB-Teamspieler nach seiner Behandlung ins Training zurück, in der Wintervorbereitung kam er erstmals in einem Testspiel zum Einsatz und empfahl sich für den Kader.