Knapp 900 Fans des FC Liverpool haben den europäischen Fußball-Verband (UEFA) wegen Körperverletzung verklagt, die scheinbar durch das Chaos vor dem Champions-League-Finale 2022 in Paris verursacht worden war. Die Anwaltskanzlei Leigh Day reichte am Montag eine Klage gegen die UEFA ein, Ansprüche im Namen von 887 Einzelpersonen wurden gestellt.

Das Endspiel zwischen Liverpool und Real Madrid (0:1) hatte damals mit mehr als einer halben Stunde Verspätung begonnen, weil es vor dem Stade de France zu chaotischen Szenen gekommen war. Viele Anhänger kamen nicht rechtzeitig vor Spielbeginn in das Stadion. Die französische Polizei wurde dabei gefilmt, wie sie Tränengas einsetzte. Mehr als 230 Menschen wurden verletzt. Eine unabhängige Untersuchung kam im vergangenen Monat zu dem Ergebnis, dass die UEFA die Hauptverantwortung für die Probleme in Paris trägt.

UEFA-Generalsekretär Theodore Theodoridis sagte damals, als die UEFA ankündigte, dass sie die betroffenen Anhänger entschädigen werde, dass "wir die negativen Erfahrungen dieser Fans an diesem Tag anerkennen". Zunächst hatte der Verband noch die Anhänger für das Chaos beschuldigt.