Brennende Autos, verwüstete Cafés, Leuchtraketen gegen Polizisten: Vor dem Champions-League-Spiel von Eintracht Frankfurt bei Napoli (hier geht's zum Liveartikel) ist es in Neapel zu schweren Ausschreitungen gekommen. Wie auf Videos zu sehen war, warfen Hooligans am Mittwochnachmittag Gegenstände wie Tische, Stühle und Feuerwerkskörper in Richtung der Einsatzkräfte. Ein Polizeiauto wurde in Brand gesetzt. Laut Medienberichten attackierten Frankfurter Ultras die Polizisten und Carabinieri.
Zuvor waren einige Hundert Frankfurter gemeinsam durch die Stadt gezogen, dabei blieb es zunächst noch ruhig. Die Präfektur von Neapel hatte Fans aus Frankfurt schon vorher den Einlass zum Stadion für die Partie am Abend verboten. Die darüber empörte Eintracht verzichtete auf das Kontingent an Gästetickets und rief ihre Anhänger auf, nicht nach Neapel zu kommen. Trotz des Appells reisten einige Hundert Frankfurter Fans nach Italien.
Am Mittwochnachmittag bestätigten sich die Befürchtungen der Behörden: Nachdem ein Fan-Marsch vom Hafen in die Innenstadt noch weitgehend ohne Zwischenfälle verlaufen war, eskalierte die Situation vor Einbruch der Dämmerung.
Videos zeigten unter anderem, wie vermummte Hooligans den Außenbereich eines Lokals verwüsteten und Stühle und Tische gegen die Polizisten schleuderten. Auf der zentralen Piazza del Gesù zündeten die Randalierer Leuchtraketen und schossen diese auch gegen Läden in der Nähe. Auf einer Zufahrtsstraße zu dem Platz wurde ein Polizeiauto angezündet und brannte aus.
Es dauerte eine Weile, bis die Polizei die Lage in den Griff zu bekommen schien. Die Einsatzkräfte schafften es, die Ultras in Busse zu stecken und von der Innenstadt zurück in das Hafenviertel zu ihrem Hotel zu bringen. Berichten zufolge wurden die Busse dabei von Napoli-Fans mit Steinen und Flaschen beworfen.
"Die Szenen der Zerstörung unserer historischen Innenstadt sind unannehmbar", sagte Neapels Bürgermeister Gaetano Manfredi. "Wir verurteilen aufs Schärfste diese unsäglichen Taten der dafür Verantwortlichen, von welcher Seite sie auch immer ausgingen."