Die aktuellen Salzburger sind erst am Donnerstag an der Reihe, wenn es im Rückspiel des Europa-League-Play-offs gegen die AS Roma darum geht, das 1:0 von der Heimpartie zu verteidigen und Österreich weiterhin auf der internationalen Fußballbühne zu präsentieren.
Doch auch in der Champions League hinterlässt die inzwischen weit verstreute Salzburger Red-Bull-Gemeinde ihren Fußabdruck, daran sollte hin und wieder erinnert werden. So könnte das Achtelfinale-Meeting zwischen RB Leipzig und Manchester City (Mittwoch, 21 Uhr/ServusTV, Sky) auch als ein Treffen der Ehemaligen durchgehen, eine Versammlung der Absolventen des Fußballmozarteums.
Schlager der Beste
Bei den Leipzigern erklären Konrad Laimer und Xaver Schlager Woche für Woche, warum sie auch für das österreichische Nationalteam unentbehrlich sind. Laimer läuft nach langer Verletzungspause wieder zur Bestform auf, und Schlager ist jener Spieler, der in der "Kicker"-Wertung den besten Notenschnitt des gesamten Kaders aufweist. Auch Dominik Szoboszlai gehört zur Riege der in Salzburg fein ausgebildeten Topspieler. Der vielseitig hochbegabte Ungar gilt in seiner Heimat schon als Nachfolger des legendären Ferenc Puskás.
Amadou Haidara hatte Anlaufschwierigkeiten, ist aber mittlerweile längst fixer Bestandteil des Leipziger Stamms. Schon beinahe in Vergessenheit geraten ist, dass auch Kevin Kampl einst in Salzburg weilte. Und im Tor stünde Péter Gulácsi, hätte sich der Ungar nicht im Oktober einen Kreuzbandriss zugezogen.
Wiedersehen mit Haaland
Die Gegenseite, also Manchester City, wartet natürlich nicht mit einer derartigen Fülle ehemaliger Salzburger auf, kompensiert dies aber durch den Mann, der mit 170 Millionen Euro Marktwert in der Rangliste der wertvollsten Spieler als Nummer zwei hinter Kylian Mbappé gehandelt wird. Erling Haaland hat in der Gruppenphase der Champions League fünfmal als Torschütze zugeschlagen, in der Premier League gelangen dem norwegischen Wunderknaben 26 Treffer in 23 Partien.
An die unglaubliche Intensität und Tordichte vom Herbst konnte der Stürmer aber in diesem Jahr noch nicht ganz anknüpfen. Beim enttäuschenden 1:1 am Wochenende gegen Nottingham ging Haaland leer aus. In der Champions League kommt es zu einem Wiedersehen mit Szoboszlai, denn die beiden hatten bei der Salzburger Premiere in der Gruppenphase der Königsklasse 2019 gemeinsam das Vergnügen.
Starker Punkteschnitt
Damals gerade nicht mehr für den österreichischen Serienmeister verantwortlich war Trainer Marco Rose, der bei Leipzig inzwischen annähernd den Punkteschnitt seiner Salzburger Zeit erreicht. 2,26 waren es in bisher 23 Spielen, bei Salzburg war der jetzt 46-Jährige auf 2,35 Punkte gekommen, in immerhin 114 Matches.
Sein Gegenüber Pep Guardiola kommt bei City auf 2,32 Punkte, das ist für 388 Partien ein sagenhafter Wert. Rose kann aber im heutigen Match auf einen nicht zu unterschätzenden Vorteil bauen. Bei den Gästen fehlt nämlich der angeschlagene Spielmacher Kevin de Bruyne. Das ist für City eine Schwächung. "De Bruyne ist nochmal Weltklasse-Weltklasse", sagte Rose. Christopher Nkunku kann Leipzig nur von der Bank aus helfen.