Nach der Auslosung des Achtelfinales der Champions League hatten sich bei den Bayern noch Sorgenfalten breit gemacht, denn mit Paris St. Germain war dem deutschen Rekordmeister nicht gerade der einfachste Gegner zugefallen. Die Frage stand im Raum: Wozu denn die Müh’ und Plag’ für Platz eins? Nach dem vergangenen Meisterschafts-Wochenende herrschte im Lager beider Klubs nicht gerade grenzenloser Optimismus. Die Leistungen ließen dies einfach nicht zu.
Aber nach der ersten Hälfte, eigentlich schon nach einer Viertelstunde, war ersichtlich, dass die Skepsis bei den Bayern keine Berechtigung hatte. Die Münchner gestalteten die Partie nach ihren Vorstellungen, dominierten den französischen Spitzenklub nach Belieben und hätten zur Halbzeit führen müssen. Allerdings fehlten dafür auch die erforderlichen Torgelegenheiten. Lionel Messi und Neymar waren auf dem Platz, aber ihr Fußballspiel ward nicht gesehen. Kylian Mbappé saß auf der Bank, Trainer Christophe Galtier hatte nicht geblufft.
Das Spiel gewann nach Seitenwechsel insgesamt sowohl an Qualität als auch an Schärfe, denn das Tempo wurde erhöht, die Bayern legten zu. Und schon acht Minuten nach Wiederbeginn zahlte sich der Zusatzaufwand für die Gäste aus. Kingsley Coman übernahm direkt und überraschte PSG-Torhüter Gianluigi Donnarumma, der keine allzu glückliche Figur machte. Es schien alles klar, dann kam Mbappé und der Charakter des Matches änderte sich.
Die Franzosen gingen nun zum Angriff über, trotzdem hätten die Bayern die Führung ausbauen können, spielten ihre Aktionen aber nicht flüssig genug zu Ende. Und so kam Paris St. Germain dem Ausgleich immer näher. Mbappe ging durch und fand in Torhüter Yann Sommer seinen Meister, in der gleichen Aktion rettete Benjamin Pavard. Dann fiel der Treffer durch den 180-Millionen-Stürmer, aber ein Abseits verhinderte die Anerkennung. Die Bayern hatten eine zehnminütige Drangperiode zu überstehen. Das gelang, die Ausgangsposition für das Rückspiel in drei Wochen könnte aus Sicht des deutschen Meisters nicht besser sein.