Frankfurt-Kapitän Sebastian Rode hat es auf den Punkt gebracht: „Ein geiler Gegner, 21 Uhr, Flutlicht. Ich freue mich ungemein“, sagte er vor dem heutigen dritten Spieltag in der Champions League. Die Deutschen empfangen mit Tottenham den Finalisten von 2019. Die Brust, sie dürfte eine Breite sein. Am Wochenende besiegte Oliver Glasners Truppe Tabellenführer Union Berlin in der Bundesliga mit 2:0. „Ich kenne meine Spieler gut, habe gesehen, wie sie in den letzten Wochen aufgetreten sind. Das stimmt mich positiv. Sie zeigen immer wieder, dass sie über sich hinauswachsen können“, sagte Glasner. Der Österreicher muss allerdings auf einen seiner wichtigsten Spieler verzichten: Mario Götze, WM-Goldtorschütze im Finale von 2014, ist gegen Union Berlin umgeknickt. „Er wird ausfallen, er hat noch zu große Schmerzen. Es ist schade, dass uns Marios Erfahrung und Qualität fehlt. Aber wir haben genügend gute Spieler, die das kompensieren können“, führte Glasner fort.
Tottenham sei zwar immer noch der große Gruppenfavorit für den Trainer, dennoch freue er sich auf ein „Fußball-Fest“ und einen „perfekten Abend“. Und ein ruhigeren als zuletzt in Marseille, als der erste Champions-League-Sieg in der Frankfurter Geschichte aufgrund von schweren Ausschreitungen in den Hintergrund gerückt ist.
Mit den Bayern ist neben Leverkusen (bei Porto) ein weiterer deutscher Vertreter heute im Einsatz. Der Rekordmeister empfängt um 18.45 Uhr Viktoria Pilsen. Gegen die Tschechen „wollen wir versuchen, noch mehr Selbstbewusstsein zu tanken“, sagt Kapitän Manuel Neuer. Denn: Am Wochenende kommt es zum Spitzenspiel in der Bundesliga gegen Borussia Dortmund. „Da wollen wir mit einem guten Gefühl hinfahren.“ Aber nicht nur Selbstvertrauen soll getankt werden: Die Münchner wollen auch einen Rekord aufstellen und im 31. Champions-League-Gruppenspiel in Serie ungeschlagen bleiben. „Wir sind gut beraten, das nicht zu hoch zu hängen“, fordert Bayerns Vorstandschef Oliver Kahn. Bislang teilen sich die Bayern den Rekord mit 30 gewonnenen Gruppenspielen in Serie mit Real Madrid, das zwischen 2012 und 2017 kein Gruppenspiel verlor.
Ein besonderes Duell gibt es auch auf der Insel. Der englische Traditionsklub Liverpool empfängt um 21 Uhr den schottischen Traditionsklub Glasgow Rangers. Jürgen Klopp und Co. stehen schon unter Druck, in der Liga ist man nur auf dem neunten Platz und auch in der Königsklasse musste man zuletzt in Napoli eine deftige 1:4-Niederlage einstecken. „Wir sind unter Druck, das ignorieren wir nicht“, sagt Klopp. „Wir vergrößern den Druck nicht täglich, aber er ist da.“ Die Schotten kämpften sich nach finanziellen Problemen und dem Abstieg 2012 in die vierte Liga kontinuierlich zurück, standen im Vorjahr im Finale der Europa League und nun wieder auf der ganz großen Fußballbühne.