Real Madrid steht in Paris im fünften Champions-League-Finale seit 2014 und will die eigene Rekordserie ausbauen. Beginnend mit 1997/98 hat der spanische Fußball-Rekordmeister keines seiner sieben Endspiele verloren. "Es gibt hier viel Geschichte. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich ein Teil davon sein darf und meine Geschichte in dieses Buch miteintragen kann", sagte David Alaba vor dem Finale gegen Liverpool.
Insgesamt hält Real bei 13 Titeln in der Champions League und dem Vorgängerbewerb – so viele wie kein anderer Klub. Die bisher letzte Niederlage des "Weißen Balletts" im Finale datiert aus dem Jahr 1981. Kurioserweise hieß der Gegner im Spiel um den Europacup der Landesmeister wie nun Liverpool, Spielort beim 1:0-Erfolg der Engländer war ebenfalls Paris. Das erste Rematch gab es im erinnerungswürdigen Finale 2018, als sich die Madrilenen mit 3:1 durchsetzten.
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"Wir haben eine gewisse Erfahrung in diesem Bewerb", meinte Mittelfeld-Maestro Luka Modrić, der damals in Kiew mit von der Partie war. "Einige der Spieler haben schon vier Mal im Champions-League-Finale gespielt. Jetzt sind wir froh, dass wir im fünften stehen." Das Erfolgsrezept beschrieb der Kroate gegenüber BT Sport so: "Wir müssen versuchen, normal zu sein, wie schon die ganze Saison lang."
Nichts für schwache Nerven
Der Weg des aktuellen spanischen Champions durch die K.o.-Phase der "Königsklasse" war keiner für Mitmenschen mit schwachen Nerven. Im Achtelfinale ging die erste Partie gegen Paris Saint-Germain verloren, ehe man im Rückspiel zur Aufholjagd ansetzte. Im Viertelfinale gegen Chelsea sowie im Halbfinale gegen Manchester City lag das Team von Trainer Carlo Ancelotti bereits am Boden, rettete sich aber in die Verlängerung, wo jeweils Stürmer-Superstar Karim Benzema den Unterschied ausmachte. Der Franzose ist mit 15 Volltreffern der beste Champions-League-Torschütze in dieser Spielzeit.
David Alaba: Der Multimillionär, dem nie der Schmäh ausgeht
In jedem K.o.-Duell gelang trotz einer Niederlage und mit jeweils nur einem Tor mehr im Gesamtscore der Aufstieg. "Wenn man zurückblickt auf diese Saison, was wir hier geleistet haben und was für Spiele wir nicht nur in der Champions League, sondern auch in der Liga gezeigt haben, wie wir immer zurückgeschlagen haben, zurückgekommen sind und immer an uns geglaubt haben – wir genießen es einfach", sagte ÖFB-Verteidiger Alaba im Sky-Interview. "Wir versuchen, uns auch von dem ganzen Drumherum nicht ablenken und verrückt machen zu lassen, sondern Spaß zu haben."
Gegen Liverpool gebe es "keinen Favoriten", betonte Modrić. "Liverpool ist ein großartiges Team, sie haben eine tolle Saison gespielt, zwei Pokale gewonnen und bis zum Schluss um den Titel gespielt. Es gibt keinen Favoriten, aber wir haben eine Menge Selbstvertrauen." Ancelotti hob vor dem Rendezvous im Stade de France die Mentalität seiner Mannschaft hervor. "Bei den Persönlichkeiten und der Erfahrung dieses Teams kann man nicht sagen, dass es nur Glück war", sagte der Italiener über die späten Siege in dieser Saison. "Ich bin wirklich stolz auf das Team. Ich hatte keinerlei Probleme, sie zu trainieren."