Villarreal steht im Semifinale der Champions League. Die Spanier erkämpften sich nach einem 1:0-Sieg im Hinspiel ein etwas glückliches 1:1 in München und steigen somit erstmals in die Runde der letzten vier Teams auf. Robert Lewandowski brachte die Deutschen in der 52. Minute in Führung und schien so den Weg zum Aufstieg zu ebnen. Von Villarreal kam offensiv nichts – bis zur 88. Minute. Da schloss Samuel Chukwueze einen Konter ab und schoss sein Team ins Semifinale.

Während das Team von Trainer Unai Emery in völlige Ekstase ausbrach, herrschte bei den Bayern logischerweise Katerstimmung. Auch wenn die Leistung durchaus zufriedenstellen gewesen sei, wie Trainer Julian Nagelsmann erklärte: "Das war heute eines unserer besten Spiele der letzten Monate. Wir haben das Duell nicht hier verloren, sondern im Hinspiel." Den 34-Jährigen ärgerte auch die Entstehung des entscheidenden Ausgleichstreffers. "Wir gehen da am Ende drauf in der Drucksituation und machen den Raum leider auf. Den einen Angriff, da trifft er den Ball gar nicht richtig, sondern haut auf den Ball drauf – zu allem Überfluss. Sehr bitter für uns."

Vor allem die fehlende Chancenauswertung machte dem deutschen Rekordmeister einen Strich durch die Rechnung. "Wenn man nur das Rückspiel nimmt, müssen wir hier ganz klar verdient weiterkommen. Wenn man das Spiel in Villarreal hinzuzieht, müssen wir glücklich sein, nur 1:0 verloren zu haben. Dass dieses Spiel hier nur 1:1 ausgeht, hat der Spielverlauf nicht hergegeben. Es ist sehr schwierig", meinte auch Thomas Müller.

Bayern-Vorstandsvorsitzender Oliver Kahn wusste zwischendurch "gar nicht, was die für ein System gespielt haben", so defensiv legte es die Emery-Truppe an. "Es gibt wenig unangenehmere Mannschaften, gegen die man spielen kann, gegen diesen Defensivriegel. Um den zu knacken, braucht man sehr viel Geduld. Man muss immer wieder anlaufen, sich immer wieder geduldig Chancen herausarbeite." Die Leistung habe aber absolut gestimmt, deshalb will er der Mannschaft auch "alles andere als einen Vorwurf machen."

David Alaba: "Bist du deppat!"

Neben Villarreal durfte mit Real Madrid auch die zweite spanische Mannschaft am Dienstag jubeln. Die "Königlichen" verloren zu Hause gegen Chelsea zwar mit 2:3, qualifizierten sich durch den 3:1-Erfolg im Hinspiel aber dennoch für das Semifinale. "Bist du deppat!", musste David Alaba erschöpft gestehen. "Der Fußball schreibt oft kranke Geschichten und heute war es wieder einmal so eine."

Denn sein Team traf erst in der Verlängerung zum entscheidenden 2:3 und rettete sich somit eine Runde weiter. "Chelsea hat das Spiel ganz klargemacht. Aber solche Spiele gibt es und da versucht man einfach, die Ruhe zu bewahren. Wir haben in keiner Sekunde aufgehört, an uns zu glauben, was man dann auch – denke ich – in der Verlängerung gesehen hat."