Hauchzart schrammten starke Salzburger im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League an einem Sieg gegen oftmals als übermächtig angepriesene Bayern vorbei. Erst in der 90. Minute erlöste Kingsley Coman den deutschen Rekordmeister, nachdem Junior Adamusein österreichisches Pendant in Minute 21 in Führung gebracht hatte. "Ich habe den Ball beim Tor extrem gut getroffen", meinte der Grazer, der bereits früh für den verletzten Noah Okafor ins Spiel gekommen war. "Ich war draußen schon bereit, ich bin immer bereit auf der Bank. Ich werde dieses Spiel niemals vergessen. Und beim Rückspiel werde ich es besser machen, als bei meiner zweiten Chance."
Hätte Adamu seine große Gelegenheit gut 15 Minuten vor Schluss nämlich im Tor versenkt, wären die Bullen wohl als Sieger vom Platz gegangen. So blieb "nur" ein 1:1, mit dem die Salzburger aber auch "sehr gut leben können", wie Torhüter Philipp Köhn meinte. Mit einigen Glanzparaden sorgte er dafür, dass die Bayern nicht mehr Tore erzielen konnten. "Es freut mich natürlich, wenn ich mich auszeichnen kann, ich glaube, ich habe meine Sache gut gemacht. Wir brauchen uns im Rückspiel nicht verstecken, wir haben individuelle Klasse und versuchen das auch, als Teamgefüge zu zeigen."
Der "kleine Hexenkessel", wie Adamus Stürmerkollege Karim Adeyemi das Stadion in Wals-Siezenheim mit seinen 30.000 Fans bezeichnet hatte, freute nicht nur ihn. Auch Bayerns Thomas Müller sprach von einer "super Stimmung", auch wenn er mit dem zweiten sieglosen Spiel nach dem 2:4 gegen Bochum in der Liga naturgemäß nicht zufrieden war. "Da wäre mehr drin gewesen", sagte er. "Wir nehmen das Unentschieden mit, aber wir glauben, wir haben mehr verdient. Es wird ein heißer Tanz im Rückspiel."
Die Entscheidung über das Weiterkommen fällt am 8. März in der Allianz Arena. Dorthin werden die Mozartstädter mit "einer breiten Brust" fahren, wie Trainer Matthias Jaissle sagte. "Tatsächlich war es nach dem Abpfiff erstmals eine kleine Enttäuschung, weil du den Ausgleich bekommst", sagte er. "Mit ein paar Stunden Abstand wird der Stolz überwiegen, weil die Jungs das richtig gut gemacht haben. Hut ab."