Auf der Jagd nach dem großen Coup erwartet Paris Saint-Germain in der Champions League der erste Gradmesser. Mit Manchester City gastiert im Schlager der Runde am Dienstagabend (21.00 Uhr/live Sky) ein weiterer Kandidat auf den Gewinn der begehrten Trophäe im Prinzenpark. Die Engländer haben in der noch jungen Saison bereits einen Sieg in der "Königsklasse" angeschrieben, PSG hat zum Auftakt enttäuscht. Der Einsatz von Lionel Messi ist fraglich.
Der Argentinier droht das Wiedersehen mit Ex-Coach Pep Guardiola aufgrund seiner Knieverletzung zu versäumen. Messi stand PSG deshalb in den vergangenen beiden Liga-Spielen nicht zur Verfügung. Am Montag absolvierte er das Mannschaftstraining. Inwiefern das Antreten eines noch nicht voll fitten Superstars sinnvoll ist, bleibt fraglich. Beim 1:1 gegen Brügge zum Auftakt der Champions League hatte der Traumsturm der Franzosen mit Messi, Neymar und Kylian Mbappe nicht überzeugt.
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In der Ligue 1 läuft es freilich für PSG. Acht Spiele, acht Siege - am Wochenende gewann das Star-Ensemble gegen Montpellier 2:0. Berauschend sind die Auftritte jedoch nicht. Trainer Mauricio Pochettino sprach von einer guten Vorbereitung auf einen "sehr starken Gegner". Seine Elf habe sich defensiv verbessert gezeigt. "Wir arbeiten an uns, aber es benötigt Zeit, um sich zu entwickeln. Im Angriff wissen wir, dass wir besser werden müssen", meinte der Argentinier. Auf die Einsatzchancen von Messi befragt, hielt sich Pochettino bedeckt.
PSG hat gegen City im Europacup in zwei K.o.-Duellen noch nicht gewonnen. Ein Remis und drei Niederlagen stehen für die Franzosen zu Buche. Im Viertelfinale 2016 setzten sich die "Himmelblauen" ebenso durch wie im Halbfinale im vergangenen Frühjahr (2:1, 2:0). Guardiola sah darin keinen Vorteil. "Sie waren ein fantastisches Team, es war ein enges Spiel und jetzt haben sie Messi", sagte er.
Pep Guardiola schwärmt von Lionel Messi
Der Spanier schwärmte von seinem ehemaligen Schützling. "Was er in seiner Karriere erreicht hat, ist mehr als außergewöhnlich. Für den Wert des Spiels hoffe ich, dass er spielen kann", sagte Guardiola. Er durfte am Samstag einen 1:0-Erfolg im Premier-League-Hit gegen Chelsea an der Londoner Stamford Bridge bejubeln. Es war der 221. Sieg als City-Trainer für Guardiola, der damit den bisherigen Rekord von Les McDowall übertraf. Die Partie in Paris bettet sich für City in wichtige Wochen in der Meisterschaft ein. Fünf Tage später gastiert Englands Meister an Liverpools Anfield Road.
In Manchester wurde spekuliert, dass Guardiola Akteure wie die nach Verletzungen zurückgekehrten Kevin De Bruyne und Phil Foden deshalb schont. Dem Pariser Traumsturm setzt City ein Abwehrbollwerk entgegen. Ruben Dias und Co. haben in sechs Premier-League-Spielen erst ein Gegentor - bei der Niederlage gegen Tottenham - zugelassen. Im ersten Gruppenspiel der Champions League gab es indes ein 6:3-Spektakel gegen RB Leipzig.
Der deutsche Bundesligist steht im Parallelspiel gegen Brügge deshalb schon unter Druck. Realistisch betrachtet ist aufgrund der beiden schier übermächtigen Scheich-Klubs maximal Platz drei möglich. Um in die Europa League umzusteigen, müssen die Belgier aber auf Distanz gehalten werden.
Jesse Marsch: "Müssen Momentum halten"
Das 6:0 gegen Hertha BSC ließ Trainer Jesse Marsch vorerst durchatmen. Der US-Amerikaner versicherte, seine Mannschaft habe endlich verstanden, worum es geht. "Ich habe der Mannschaft gesagt, dass wir ein bisschen Zeit brauchen, bis alles zusammenkommt. Jetzt sind wir bereit", sagte Marsch. "Wir müssen das Momentum jetzt halten und bereit sein für Brügge." Konrad Laimer wird wieder im Mittelfeld von RB rackern.
Liverpool gastiert am Dienstag beim FC Porto und könnte mit einem Sieg und dann sechs Zählern vorlegen. Die Portugiesen hatten Atletico Madrid zum Auftakt ein 0:0 abgerungen. Spaniens Meister ist nun bei Milan im Einsatz. In Gruppe C sind Ajax Amsterdam und Borussia Dortmund mit Erfolgen gestartet. Die Niederländer könnten wie die Deutschen nachlegen: Ajax spielt daheim gegen Besiktas Istanbul, Dortmund ebenfalls zu Hause gegen Sporting Lissabon. Erling Haaland war beim BVB aufgrund von muskulären Problemen fraglich.
David Alaba empfängt mit Real Madrid einen Underdog. Sheriff Tiraspol gelang jedoch schon eine Überraschung, die Moldauer liegen nach dem 2:0 gegen Schachtar Donezk gar an der Spitze der Gruppe. Trainer Jurij Wernydubs Spieler sollen nun im Estadio Santiago Bernabeu auch nicht vor Ehrfurcht erstarren. Gegen Real werde man "200 Prozent brauchen", meinte Wernydub im Fachmagazin "kicker". "Und trotzdem werden wir uns vorbereiten wie auf jeden anderen Gegner auch." Inter gastiert davor bei Donezk, nach der Heim-Niederlage gegen Real ist Italiens Champion gefordert.