Und wieder ein Deutscher. Nach Jürgen Klopp mit Liverpool 2019, Hansi Flick mit den Bayern 2020 hat nun Thomas Tuchel mit Chelsea die Champions League gewonnen. Und Pep Guardiola muss weiter auf seinen nächsten Triumph in einem europäischen Bewerb warten. Vor zehn Jahren gewann der Katalane zuletzt mit Barcelona die Champions League. Mit den Bayern und Manchester City bleibt ihm der Gewinn bisher verwehrt.
Dieses Jahr stand Guardiola mit seiner Mannschaft zumindest im Finale - und war auch der Favorit. Die Premier League beendete City deutlich vor Chelsea. Im Champions-League-Finale hatte Chelsea aber den deutlich besseren Plan.
Die guten Aufbauspieler der Sky-Blues - etwa Ilkay Gündogan - wurden exzellent zugestellt, John Stones andererseits bekam massig Platz, der Spielaufbau ist aber nicht dessen Kernkompetenz. Und so kam Manchester City in Hälfte eins nicht gut ins Spiel. Chancen waren durchaus da - etwa durch Phil Foden nach knapp 25 Minuten als Antonio Rüdiger gut verteidigte - aber Chelsea war die bessere Mannschaft. Angetrieben von einem überragenden N'Golo Kante fuhr die schnelle Offensivabteilung Angriff um Angriff.
Die größte Chelsea-Chance vergab Timo Werner nach 14 Minuten. Eine deutsche Co-Produktion führte dann nach 43 Minuten aber zum Tor von Chelsea: Werner sprintete nach links, riss mit seinem Laufweg ein Riesenloch in die Viererkette der Citizens und Kai Havertz attackierte das Loch, wurde von Mason Mount bestens in Szene gesetzt und traf (43.).
City intensivierte die Offensivbemühungen in Hälfte zwei. Die Positionierung der Spieler war besser, der Strafraum besser besetzt, die Flügelstürmer attackierten die Tiefe und auch die Außenverteidiger schalteten sich wesentlich besser ins Angriffsspiel ein. Nur: So groß die Offensivqualität von Chelsea ist - die Kernkompetenz der Blues ist das Verteidigen. Und Kontern. Und weil City ein Tor brauchte, entstanden für Chelsea Räume für genau diese Konter.
Wie etwa nach 72 Minuten, als Christian Pulisic das 2:0 am Fuß hatte. Havertz hatte exzellent vorbereitet. Und der Neuzugang von Leverkusen war am Ende der gefeierte Held. Manchester City konnte nämlich nicht mehr treffen. Der Meister aus England war zwar permanent in der gefährlichen Zone, Chelsea-Torhüter Edouard Mendy musste sich aber nie auszeichnen.
Chelsea bejubelt damit den zweiten Champions-League-Sieg nach 2012 gegen Bayern beim "Finale dahoam". Damit hat Chelsea die Champions League gleich oft gewonnen wie Pep Guardiola - und zwei Mal, seit dessen letzten Triumph.