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Es sind natürlich die sogenannten Großklubs, die nach wie vor darüber bestimmen, wem Zutritt zum elitären Verbund des europäischen Vereinsfußballs gewährt wird und wer gefälligst draußen zu bleiben hat. Ab und zu gibt es Eindringlinge. Dass sie unerwünscht sind, wird niemand laut sagen, aber wer braucht sie schon, die Aufmüpfigen?
Dass solches Gedankengut in den höchsten Kreisen die Runde macht, ist naheliegend, angesichts der herrschenden Praktiken auf dem unendlich weiten Marktplatz des Weltfußballs. Die eleganteste Methode, sich der Störenfriede zu entledigen, ist die Raubkaufkultur. Die Besten werden gekapert, koste es, was es wolle, selbst wenn so manchem Klub wie derzeit dem FC Barcelona das Wasser bis zum Hals steht. Die 2019er-Ausgabe der Champions-League-Halbfinalmannschaft von Ajax Amsterdam wurde auf diese Weise binnen kürzester Zeit zerschlagen.
Der FC Red Bull Salzburg ist in den vergangenen Jahren ebenfalls zu einem außerordentlich begehrten Lieferanten herangewachsen. Dafür bietet das diesjährige Champions-League-Achtelfinale besonders anschauliche Beispiele. Das Dienstag-Duell zwischen RB Leipzig und dem FC Liverpool ist geradezu der Paradefall für den fußballerischen Menschenwarenverkehr. Zusammengerechnet wäre (inklusive Verletzte) praktisch eine gesamte Mannschaft aus ehemaligen Salzburgern in Budapest mit von der Partie, wobei der Marktwert dieser Spieler die Gesamtsumme von annähernd 400 Millionen Euro erreicht.
Mane vor Upamecano und Sabitzer
Der aktuell Wertvollste ist Sadio Mane, der mit Mohamed Salah und Firmino Liverpools gefürchtetes Sturm-Trio bildet und derzeit um wohlfeile 120 Millionen Euro angeboten wird. Auch Dayot Upamecano war kein Schnäppchen, auch wenn der Ex-Salzburg-Mann im Sommer für vergleichsweise günstige 42,5 Millionen (statt des Marktwerts von 60 Millionen) von Leipzig zum FC Bayern wechseln wird.
ÖFB-Nationalteamkicker Marcel Sabitzer ist mit 42 Millionen gleich der Nächste auf der Liste, die sich fast beliebig fortsetzen lässt bis hin zum jüngsten prominenten Leipzig-Salzburger Dominik Szoboszlai. Der Ungar ist allerdings ebenso verletzt wie – schon seit längerer Zeit – der österreichische Teamspieler Konrad Laimer. Bei Liverpool fehlt der mittlerweile zwar nicht mehr verletzte, aber noch nicht für so ein bedeutendes Match fit gewordene Naby Keita.
Aber auch anderweitig Abtrünnige dürfen noch mitwirken in der Königsklasse. Dazu gehören vor allem der am Mittwoch mit Borussia Dortmund beim FC Sevilla gastierende Erling Haaland sowie die Borussia-Mönchengladbach-Österreicher Stefan Lainer, Valentino Lazaro und Hannes Wolf. Insgesamt beläuft sich der Wert der Salzburg-Abgänger im Achtelfinale auf nicht weniger als eine halbe Milliarde Euro. Das wäre eine für einen Großklub angemessene Summe.