Der Anreise ins sonnige Katar zum erhofften nächsten großen Titel ist für den FC Bayern zum Riesenärgernis geworden. Frohen Mutes hatten sie nach dem 1:0 über Hertha BSC das eisige Olympiastadion verlassen, doch der Abflug nach Doha erfolgte wegen verweigerter Starterlaubnis erst mit siebenstündiger Verspätung. Das Team mit dem ÖFB-Star David Alaba musste vor der Reise zur Club-WM lange in der Maschine warten.
Auf dem Flughafen Berlin herrscht ein Nachtflugverbot für reguläre Linienflüge von 0 bis 5 Uhr. Laut der Zeitung "Bild" soll der Flieger um 23.59 Uhr startklar gewesen sein. Los ging es dennoch nicht. Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge war außer sich. "Wir fühlen uns von den zuständigen Stellen bei der brandenburgischen Politik total verarscht", sagte er der "Bild" und schimpfte: "Die Verantwortlichen wissen gar nicht, was sie unserer Mannschaft damit angetan haben."
Das zuständige Ministerium stellte freilich klar, dass die Bitte um Startfreigabe für den Flug QR7402 nach Mitternacht, exakt um 0:03 Uhr, an den Tower gegangen sei. Die Deutsche Flugsicherung erteilte daher keine Startfreigabe, auch ein Ausnahmeantrag brachte keinen Erfolg. Statt Samstagfrüh in Katar zu landen, ging es dann erst zurück nach München, weil die Crew getauscht werden musste.
Die Eingewöhnungszeit vor Ort ist für die Bayern durch die Verspätung knapper geworden. Bereits am Montag treffen sie als europäischer Champions-League-Sieger im Halbfinale auf Al Ahly aus Ägypten. Am Donnerstag wird das Endspiel ausgetragen. Da wollen die Bayern hin, auch das wollen sie gewinnen. "Es ist der krönende Abschluss nach der Champions League. Wir wollen uns die Krone aufsetzen", betonte Thomas Müller.
Nicht mit dabei in Berlin und beim Flug nach Doha waren Nationalspieler Leon Goretzka und der Spanier Javi Martinez nach positiven Coronatests.