Die Wahl ist zu Ende: David Alaba ist Österreichs Fußballer des Jahres 2020. Für den Bayern-Legionär ist es bereits die siebente Auszeichnung nach 2011, 2012, 2013, 2014, 2015 und 2016.
In den sozialen Netzwerken herrscht bei vielen Fußballfans Unverständnis über den Ausgang der Wahl. Alaba sei nur gewählt worden, weil er mit dem deutschen Rekordmeister im abgelaufenen Jahr Meister, Pokalsieger, Champions-League-Sieger und UEFA-Supercup-Sieger geworden ist.
Ja, richtig gelesen. "Nur". Denn der 28-Jährige, so seine Kritiker, würde einfach von der großen Qualität im Bayern-Kader profitieren. Quasi so, als wäre er nur Mitläufer. Seine Leistungen im Nationalteam ließen hingegen zu Wünschen übrig, so die Kritik.
Bei allem Respekt: Ja, Alaba ist zuletzt im Nationalteam nicht mehr so überzeugend aufgetreten wie er es in der Vergangenheit getan hat. Aber David Alaba hat im Jahr 2020 eben die deutsche Meisterschaft, den deutschen Pokal, die Champions League und den UEFA-Supercup gewonnen. Und zwar als Stammspieler beim zu diesem Zeitpunkt wohl besten Verein Europas (und damit der Welt).
Österreich verfügt über viele Spieler von internationalem Format. Marcel Sabitzer etwa, der Leipzig als Kapitän anführt und bei der Wahl Zweiter wurde. Auch der Neo-Leipziger Dominik Szoboszlai (bei der Wahl sind ÖFB-Legionäre sowie Spieler der heimischen Bundesliga wählbar) wäre ein heißer Kandidat gewesen.
Aber kein anderer zur Wahl stehender Spieler hat eben eine auch nur annähernd so titelreiche Saison hinter sich, wie Gewinner David Alaba. Und kein anderer Spieler steht bei den so erfolgreichen Bayern unter Vertrag. Nicht einmal als Mitläufer.
Alaba hingegen schon. Und zwar nicht nur als Mitläufer, sondern als Stamm- und Führungsspieler, als Identifikationsfigur. Die Auszeichnung zu Österreichs Fußballer des Jahres 2020 hat also seine Berechtigung. Auch, wenn Alaba schon bessere Zeiten erlebt hat. Vor allem im ÖFB-Team.