Wie Spiele doch einander gleichen können. Der FC Salzburg hat in dieser Champions League beständig starke Leistungen gebracht, aber die Darbietungen nicht in Ergebnisse umgesetzt. Zug um Zug schien der österreichische Meister dem Erfolg näherzukommen, doch es hat auch im letzten Gruppenspiel - noch - nicht gereicht.
Trainer Jesse Marsch konnte nach der 0:2-Niederlage gegen Atletico Madrid gar nicht anders, als zu wiederholen, was er schon nach den Niederlagen gegen den FC Bayern gesagt hatte. "Wir haben gezeigt, dass wir auf diesem Niveau mit den Besten mithalten können, aber es ist gegen solche großen Gegner leider nicht genug", meinte der Amerikaner, um hinzuzufügen. "Es ist Enttäuschung, es tut uns weh, so nah gewesen zu sein und dann doch weit weg. Aber ich bin stolz auf die Jungs."
Die Gründe für das Scheitern fand Marsch klarerweise bei der fehlenden Chancenauswertung. "Wir waren in den entscheidenden Momenten im Strafraum nicht konsequent genug, wir waren mit zwei der besten Torhüter der Welt (Manuel Neuer, Jan Oblak) konfrontiert, wir dürfen die Qualität der Gegner nicht vergessen. Der Amerikaner wollte seine Spieler aber nicht tadeln. "Wir dürfen nicht zu negativ sein, wir haben in dieser Gruppe überragend gespielt, ich kann nicht mehr verlangen, wir haben auch eine Entwicklung durchgemacht."
Noch nicht verdaut
Mit der Europa League habe man immerhin "ein Ziel erreicht, aber es ist schwierig, das im Moment schon zu schätzen", hatte Marsch den Abschied aus der Champions League nach dem Match noch nicht wirklich verkraftet.
Auch Kapitän Andi Ulmer trauerte den vergebenen Möglichkeiten nach. "Wir haben eine gute Gruppenphase gespielt. Wir waren dran, eine Überraschung schaffen zu können, Am Schluss hat es nicht gereicht, die Chancen waren da, in der Champions League zu überwintern. Das müssen wir erst einmal verdauen."
Es wird den Salzburgern kein Trost ein, aber Atletico-Trainer Diego Simeone, der vom Schiedsrichter verwarnt worden war, zeigte sich durchaus beeindruckt vom Auftritt der "Bullen". "Es war nicht unser bestes Spiel, wir hatten Schwierigkeiten, es war ein sehr starker Gegner. Ich vergleiche es etwas mit dem Achtelfinale gegen Liverpool in der vergangenen Saison", meinte der Argentinier.
Die erste Hälfte sei für seine Mannschaft "sehr intensiv" gewesen, "sie waren deutlich besser. In der zweiten Hälfte war es ausgeglichener, Salzburg hatte Chancen, wir hatten Chancen. Wir sind sehr froh, ins Achtelfinale gekommen zu sein", zeigte sich Simeone sehr erleichtert, das Match überstanden zu haben.