Paris St. Germain hat die Fortsetzung der am Dienstag nach etwas weniger als einer Viertelstunde abgebrochenen Champions-League-Partie gegen Istanbul Basaksehir ohne Mühe mit 5:1 gewonnen. Der französische Serienmeister sicherte sich damit aufgrund des besseren direkten Vergleiches auch noch den Gruppe-H-Sieg vor dem punktgleichen deutschen Topteam RB Leipzig. Herausragend waren Dreifach-Torschütze Neymar (21., 38., 50.) und Kylian Mbappe (42./Elfmeter, 62.).

Kommentar: Im Kampf gegen (Alltags-)Rassismus hilft nur konsequentes, solidarisches Handeln

Die Partie wurde aufgrund eines Rassismus-Vorfalles um den Vierten Offiziellen Sebastian Coltescu nicht schon am Dienstag zu Ende gespielt. Der frühere kamerunische Nationalspieler und jetzige Istanbuler Co-Trainer Pierre Webo hatte vor dem Ende der ersten Viertelstunde die Rote Karte gesehen. Dabei soll es zu einer rassistischen Beleidigung durch Coltescu gekommen sein. Dem Referee wurde vorgeworfen, eine rassistische Formulierung für Schwarze benutzt zu haben, die im Deutschen inzwischen mit dem Begriff "N-Wort" umschrieben wird. Aus Protest hatten beide Mannschaften den Platz verlassen.

Am Mittwoch beim Aufwärmen trugen die Spieler beider Teams sowie die Schiedsrichter weiße T-Shirts mit den Logos von PSG und Basaksehir und der Aufschrift "No to Racism". Vor dem Wiederanpfiff knieten Neymar und Co. rund um den Mittelkreis nieder und hatten eine Faust erhoben. Die Geste gilt als Anti-Rassismus-Zeichen, das vom US-Football-Profi Colin Kaepernick initiiert wurde.

Mbappe: "Gibt nichts Besseres als Taten"

Mbappe hat sich "stolz" über den gemeinsam erzwungenen Spielabbruch gezeig. "Es ist vieles gesagt worden, aber in Wahrheit gibt es nichts Besseres als Taten", sagte er nach dem Spiel. "Wir sind müde, wir wollen das nicht mehr hinnehmen. Wir sind alle Menschen, und das war unerträglich. Natürlich bin ich stolz auf das, was passiert ist. Die Leute haben die Nase voll, wir mussten etwas tun. Wir waren gestern nicht enttäuscht, dass wir nicht gespielt haben. Wir haben diese Entscheidung getroffen und waren stolz darauf."

Auf dem Feld waren die Franzosen dann eine Klasse für sich. Neymar leitete den Torreigen in der 21. Minute nach Verratti-Vorarbeit ein und ließ 17 Minuten später nach einem mustergültigen Konter und Mbappe-Zuspiel seinen zweiten Treffer folgen. Auch beim dritten Tor hatte der Brasilianer seine Beine im Spiel, holte er doch einen erst vom Video-Schiedsrichter gegebenen Foul-Elfmeter heraus, den Mbappe sicher verwandelte.

Die Türken konnten auch nach Wiederbeginn nicht zusetzen. PSG hatte also leichtes Spiel. Nach tollem Zusammenspiel mit "Joker" Angel di Maria machte Neymar seinen Triplepack perfekt. Nach dem Ehrentreffer von Mehmet Topal (57.) war es Mbappe vorbehalten, für den Schlusspunkt zu sorgen. Der französische Teamstürmer war wie auch schon zuvor Neymar von Di Maria bedient worden. Neymar hatte die Aktion miteingeleitet.

Atalanta sicherte sich gegen Ajax Achtelfinale

In der Gruppe D holte sich Atalanta Bergamo hinter Liverpool das zweite Aufstiegsticket. Die Italiener setzten sich bei Ajax Amsterdam dank eines späten Treffers von Luis Muriel (85.) mit 1:0 durch und hielten die Niederländer vier Zähler auf Distanz. Die mussten die Partie nach einer Gelb-Roten Karte für Ryan Gravenberch (79.) in Unterzahl beenden. Liverpool hatte den Gruppensieg schon zuvor in der Tasche. Schlusslicht Midtjylland verabschiedete sich im Heimspiel gegen die "Reds" mit einem 1:1 und Achtungserfolg aus der "Königsklasse". Nach einem Blitztor von Mohamed Salah (1.) gelang für die Dänen Alexander Scholz (62./Elfmeter) der Ausgleich.