Es gibt ein gewisses Quantum an Unsicherheit, das dieses Match seit Tagen begleitet. Red Bull Salzburg soll Dienstagabend im Bloomfield-Stadion von Tel Aviv gegen Maccabi antreten, um auf dem Weg in die Champions League den ersten von zwei Schritten zu erledigen. Doch Corona ist ein Störfaktor, wobei in diesem Fall in erster Linie der Gegner betroffen ist. Zum einen verhängte die Regierung einen am Freitag in Kraft getretenen Lockdown, gleichzeitig hatte sie aber bei der UEFA eine Garantie für das Play-off-Hinspiel gegen den österreichischen Serienmeister abgegeben.
Soweit, so schlecht. Doch dann folgte der nächste Tiefschlag für die Israelis, denn nicht weniger als 14 Teammitglieder, je sieben Spieler und Betreuer, wurden am Sonntag positiv getestet. Weitere Akteure klagten über Unwohlsein, also folgte am Montag eine weitere umfassende Testserie. Das Ergebnis dürfte erst am Dienstag bekannt werden. Wenn weitere Fälle auftreten, könnte das Match sogar noch von der Absage befallen werden.
Dies würde dann passieren, wenn Maccabi nicht mehr in der Lage sein sollte, mindestens 13 Feldspieler und zwei Torhüter auf die Beine zu stellen. „Wir haben 16 bis 18 bereite Spieler“, erklärte Georgios Donis, der griechische Trainer der Israelis am Montag. Die Gastgeber ließen erkennen, dieses Match unbedingt durchziehen zu wollen.
Die Salzburger blieben bemüht, inmitten der dramatischen Entwicklung Ruhe zu bewahren, um sich auf das Sportliche konzentrieren zu können. „Wir sind nicht naiv“, meinte Trainer Jesse Marsch nach der Ankunft in Tel Aviv. „Wir verstehen, dass wir kämpfen müssen.“
Der zwölfte Anlauf
Salzburg unternimmt den zwölften Anlauf Richtung Champions League, elf Mal war das Team bisher gescheitert. Die vergangene Saison beendete die Misere, doch da war das Team fix für die Gruppenphase qualifiziert. Die Leistungen und die Erfahrungen kann der Mannschaft jedoch keiner mehr nehmen, darauf baut auch der Trainer. „Sie haben gezeigt, was sie können“, meinte Marsch. Das wiederholte Scheitern sollte keine Rolle mehr spielen.
Von den doch sehr zahlreichen Corona-Fällen beim Gegner wolle man sich jedenfalls nicht beeindrucken lassen. „Wir haben keine Angst“, meinte Marsch auf die Frage eines israelischen Journalisten. Möglich, dass sich das Maccabi-Team seitens der UEFA am Dienstag noch einmal einem Test unterziehen muss. Es bleibt spannend, schon vor dem Match. Wenn es stattfindet.