Es war das Traumfinale, von der Papierform her. Die Nummer eins Europas wird von der Nummer zwei gefordert, die zweifachen Siegerinnen fordern die sechsfachen Titelträgerinnen. Und auch, wenn es letztlich knapp war; die Favoritinnen setzten sich schließlich verdient durch. Denn Lyon war auch ohne Weltfußballerin Ada Hegerberg (Kreuzbandriss) eine Klasse für sich.
Eugenie Le Sommer (22.) und die Japanerin Saki Kumagai (44.) brachten den fünften Champions-League-Triumph in Serie auf Schiene. Nach dem Wechsel machte es Wolfsburg mit dem Anschlusstreffer durch Alexandra Popp (58.) zwar spannend, die Ex-Wolfsburgerin Björk Gunnarsdottir sorgte aber für die Entscheidung (88.). Für Torhüterin Sarah Bouhaddi und Abwehr-„Riesin“ Wendie Renard war es in ihren neunten Finalauftritten der siebente Titel, allein das verdeutlicht die Überlegenheit der Französinnen in Europa – seit 2018 gab es keine Niederlage mehr.
Spannend bleibt, ob die Französinnen weiter das Maß aller Dinge bleiben. Denn auch im Frauenfußball hat das Wettrüsten lange begonnen. Im Finale stand aufseiten Lyons etwa die Isländerin Björk Gunnarsdottir, die vor eineinhalb Monaten noch bei Wolfsburg spielte. Die Deutschen werden zudem wohl die Dänin Pernille Harder verlieren, an ihr soll der FC Chelsea stark interessiert sein. Die Engländerinnen sind es, die besonders rasch aufholen wollen, gab es doch bisher erst einen einzigen Titel in der Champions League – auch heuer war mit Arsenal nur ein Team im Finalturnier in Spanien dabei, die Londonerinnen scheiterten aber schon im Viertelfinale.