Der FC Bayern ist wieder am Gipfel, dem höchsten noch dazu. „Als ich im November kam, hatten die Gegner gesagt, dass sie den Respekt vor Bayern verloren haben. Die Entwicklung seither ist sensationell“, sagte Hansi Flick. Unter ihm gewannen zunächst die Spieler das Vertrauen wieder zurück – und damit ihre Klasse. Ein Erfolg folgte dem anderen.
„Wir hatten das Gefühl der Unschlagbarkeit“, meinte Joshua Kimmich nach dem Triumph dann sogar – dank des Trainers. Das große Geheimnis, sagte er, sei der Zusammenhalt: „Es ist gar nicht wirklich zu beschreiben, was man empfindet, wenn man mit so einer Truppe auf dem Platz steht, wenn man mit Brüdern so einen Titel gewinnt“, sagte Kimmich.
Das sieht auch Thomas Müller so, der unter Flick vom Ersatzmann wieder zur fixen Größe wurde: „Wir streiten uns darum, wer den Fehler des anderen gut macht. Und wenn du das siehst, dann weißt du: Du hast einiges richtig gemacht!“ Wie er selbst auch, denn Müller stellte klar: „Wir haben ja eine Reise hinter uns. Gefühlt kamen wir von relativ weit unten, aber der Haufen ist einfach ein Wahnsinn – von A bis Z.“ Und er meinte: „Das Finale war vielleicht nicht das beste Spiel von uns. Aber wir waren da. Wir haben angelaufen, geackert.“ Und er fühle nun zwar keine Genugtuung nach der Ära Kovac („Das ist so negativ“), aber: „Ich freue mich, dass ich gezeigt habe, dass ich noch nicht auf den Altglascontainer gehöre. Ich habe noch was im Tank.“
Einer der Matchwinner war Manuel Neuer, der nur meinte: „Es ist so schnell schwer zu realisieren, aber wirklich ein Traum.“ Und dann schlug er in dieselbe Kerbe wie schon Kimmich und Müller: „Es macht so viel Spaß in der dieser Mannschaft zu spielen. Mehr als in jeder anderen davor.“
Thomas Tuchel nahm die Niederlage mit Anstand: „Das Spiel war wirklich von beiden Seiten sehr intensiv.“