Am Sonntag sei ab 15.00 Uhr die Anwesenheit von PSG-Anhängern oder "Personen, die sich als solche präsentieren" im Alten Hafen und den umliegenden Stadtteilen verboten, hieß es in einem am Freitag veröffentlichten Dekret der Polizeipräfektur.
Bei Nichteinhaltung drohe eine hohe Geldstrafe, bis zu sechs Monate Haft und ein Stadionverbot. Der Entscheidung seien Zwischenfälle am Dienstag vorausgegangen, als sich PSG gegen Leipzig für das Finale qualifiziert hatte, erklärte der zuständige Präfekt der Polizei von Bouches-du-Rhone im Radiosender France Inter. Für einen PSG-Anhänger, der durch das Stadtzentrum gefahren sei, sei es dabei fast "schlecht ausgegangen".
Nach Kritik hat die Polizei in Marseille das Verbot von offen gezeigter Unterstützung für Paris St. Germain allerdings wieder zurückgenommen. Das Dekret sei zum Schutz der PSG-Fans gewesen, so die Polizeipräfektur.
Dabei sei es nicht darum gegangen, die Bewegungsfreiheit der Menschen einzuschränken. Wegen des "Unverständnisses" für das Dekret sei entschieden worden, dieses wieder außer Kraft zu setzen, so die Polizeipräfektur am Freitag. Im Alten Hafen übertragen viele Bars das Finale gegen Bayern München. Durch das Dekret waren auch Gesänge, Trikots und andere Fan-Artikel des französischen Hauptstadt-Clubs verboten. Die PSG-Fans seien nun dennoch angehalten, sich öffentlich nicht "prahlerisch" zu geben und gegebenenfalls nur "bescheiden" einen Sieg der Mannschaft zu feiern, hieß es in der Erklärung der Polizeipräfektur.
Im Alten Hafen übertragen viele Bars das Finale gegen Bayern München. Die Pariser sind in der Hafenstadt nicht gern gesehen. Die Rivalität der beiden Vereine ist landesweit bekannt.