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Es war zumindest nahe dran an der Perfektion, was der FC Bayern beim 8:2-Viertelfinale gegen den FC Barcelona gezeigt hat. Nicht nur deshalb geht der deutsche Rekordmeister als Favorit ins heutige Halbfinalduell gegen Lyon (21 Uhr) in Lissabon. Vorsicht ist dennoch angesagt, lieferte Lyon doch die bisher größte Überraschung. Ausgerechnet Manchester City mit Ex-Bayern-Trainer Pep Guardiola zog gegen die Franzosen mit 1:3 den Kürzeren. Davor musste schon im Achtelfinale Juventus Turin die Segel gegen Olympique streichen.
Das ist aber noch lange kein Grund, um aufseiten der Bayern die Favoritenrolle abzulegen. Kapitän Manuel Neuer sieht sein Team für Großes bereit. „Ich denke, dass wir alle wirklich hungrig sind und auch mental so fit im Moment“, sagt der Torhüter selbstbewusst. Nach den Titelgewinnen in der deutschen Bundesliga und im DFB-Pokal soll der dritte Champions-League-Sieg der Klubgeschichte eine Saison nach Maß unter Trainer Hansi Flick gebührend abrunden. Seit dem Gewinn der Trophäe 2013 standen die Bayern nicht mehr in einem Endspiel der Königsklasse: „Wir wissen, dass noch ein hartes Stück Arbeit ansteht, damit wir am Ende das schaffen, was wir wollen. Ganz oben stehen.“
Gegen Barcelona fügten sich die Puzzleteile aus Fitness, Teamgeist, Spielfreude und Offensivwucht perfekt zusammen. Die Dominanz der Münchener soll nun auch der frühere französische Serienchampion (2002 bis 2008) zu spüren bekommen. Für Lyon steht ohnehin einiges auf dem Spiel. Die abgebrochene Meisterschaft beendete der Traditionsklub auf dem enttäuschenden siebenten Platz. Ohne Triumph in der Champions League wäre man erstmals seit 1996 nicht mehr international vertreten. Und das, obwohl Lyon zu den Top vier Europas gehört. Trainer Rudi Garcia hat große Lust auf eine weitere Sensation. „Der Appetit kommt mit dem Essen. Unser Selbstvertrauen ist gewachsen“, sagt der Coach, der nach den Ergebnissen in der Liga bei den Fans schwer angezählt war. Garcia bleibt aber bescheiden: „Wir sind die Außenseiter gegen die Bayern. Jetzt ist ein weiteres Kunststück nötig.“
Auf Geschwindigkeit setzt das Team von Garcia in der Offensive, in der der niederländer Teamspieler Memphis Depay den Kreativposten gibt. Die Abwehr hielt gegen ManCity den Angriffen stand. Tut sie es auch heute? Im Halbfinale der Champions League stand Olympique bereits 2010, als – richtig – gegen die Bayern Endstation war.