Österreichs Fußball-Teamspieler Marcel Sabitzer hat den deutschen Bundesligisten RB Leipzig mit einem Doppelpack ins Viertelfinale der Champions League geschossen. Der Red-Bull-Club eliminierte den englischen Vorjahresfinalisten Tottenham Hotspur am Dienstag mit einem 3:0 im Rückspiel. Bereits das Hinspiel hatten die Deutschen mit 1:0 gewonnen.
Im zweiten Achtelfinale fixierte Atalanta Bergamo nach dem 4:1-Sieg im Hinspiel mit einem 4:3 in Valencia (gesamt 8:4) den Aufstieg. Das Torfestival fand wegen der Ansteckungsgefahr durch das Coronavirus ohne Publikum statt. In Leipzig hatte das zuständige Gesundheitsamt in einem Gespräch mit RB-Verantwortlichen am Vortag entschieden, dass die Partie wie geplant stattfinden sollte. Laut Club-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff riefen 20 Menschen an, die ihr Ticket aus Sorge vor einer Ansteckung zurückgeben wollten. Die restlichen 42.146 erlebten einen ungefährdeten Heimsieg, bei dem Sabitzer zum großen Helden avancierte.
Schon in der 10. Minute legte der frühere Salzburg- und Rapid-Profi nach Zuspiel des wieder fitten Timo Werner den Grundstein zum erstmaligen Viertelfinaleinzug Leipzigs in der noch jungen Vereinsgeschichte. Der französische Weltmeister Hugo Lloris im Tor von Tottenham konnte den tückisch aufsetzenden Schuss von knapp außerhalb der Strafraumgrenze nicht mehr entscheidend abwehren.
Die ersatzgeschwächten Engländer - neben den Weltklasse-Stürmern Kane und Son fehlten auch Bergwijn, Sissoko, Foyth und Davies - zeigten im Anschluss Offensivbemühungen. Leipzig aber agierte effizient. Ein Werner-Tor wurde nach Abseitsstellung noch aberkannt (18.), kurz darauf jubelte Sabitzer erneut nach allen Regeln der Kunst: Der Steirer rauschte im Sechzehner heran und brachte eine Angelino-Flanke per Kopf im kurzen Eck unter (22.) Diesmal gab es für Lloris weniger zu halten.
Für Sabitzer, der mit der Kapitänsbinde am Arm erneut neben Konrad Laimer im zentralen Mittelfeld spielte, war es das vierte Saisontor und der erste Doppelpack in der Königsklasse. Sein Team steuerte im Anschluss einem ungefährdeten Aufstieg entgegen, die von Jose Mourinho betreuten Gäste schienen sich frühzeitig mit dem Ausscheiden abzufinden. Und Sabitzer biss die Zähne auch nach einem Tritt aufs Sprunggelenk von Erik Lamela und kurzer Verletzungspause bis zur 87. Minute zusammen. Sein Ersatzmann Emil Forsberg setzte noch in der Minute seiner Einwechslung den Schlusspunkt zum 3:0 (87.)
Ilicic schießt Valencia ab
In Valencia ging die Partie nach einer Weisung des spanischen Gesundheitsministeriums ohne Zuschauer über die Bühne. Spannung kam nicht nur wegen des Geisterspiels keine auf. Denn Atalanta-Stürmer Josip Ilicic traf gleich viermal. Der Slowene erhöhte mit zwei Elfmetern, einmal nach Foulspiel, einmal nach Handspiel und Videobeweis die Gesamt-Hypothek der Spanier bereits vor der Pause auf 2:6. Valencias Mouctar Diakhaby verschuldete beide Strafstöße.
Torjäger Gameiro glich zweimal aus (21., 51.), Ferran Torres traf sogar zum 3:2 (67.). Das war allerdings zu wenig, um den Aufstieg des Königsklassen-Neulings zu gefährden. Denn Ilicic machte noch zwei Tore (71., 82.) und hält im Jahr 2020 bei 14 Pflichtspiel-Treffern.