Knapp acht Jahre nach dem verlorenen "Finale dahoam" haben die Bayern in der Fußball-Champions-League einen klaren Auswärtserfolg über Chelsea gefeiert. Dank eines Doppelpacks von Serge Gnabry (51., 54.) und eines Treffers von Robert Lewandowski (76.) gewannen die Münchner das Achtelfinal-Hinspiel in London souverän 3:0 (0:0). ÖFB-Star David Alaba spielte bei den Bayern als Innenverteidiger durch.
Im zweiten Dienstag-Match trennten sich SSC Napoli und der FC Barcelona 1:1 (0:1). Dries Mertens erzielte die Führung für die Gastgeber (30.), Antoine Griezmann (57.) den Ausgleich für die Katalanen. Beide Rückspiele finden erst am 18. März statt.
Bayern von Anfang an dominant
Die Bayern machten an der Stamford Bridge von Beginn weg das Spiel, ließen aber in der ersten Hälfte gleich mehrere Topchancen aus: So zischte ein Schuss vom Sechzehner von Kingsley Coman knapp am kurzen Eck vorbei (11.), Torjäger Lewandowski scheiterte im direkten Duell an Schlussmann Willy Caballero (28.) und Thomas Müller nach Gnabry-Flanke per Kopf an der Latte (35.). Bereits zuvor hatte Müller mit einem Schuss aufs lange Eck, der nur um Zentimeter vorbeiging, Pech gehabt (29.).
Nach der Pause krönte Gnabry seine starke Leistung mit einem Doppelpack: Zunächst besorgte der 24-Jährige nach Doppelpass mit Lewandowski die Führung und nur drei Minuten später erneut nach Zusammenspiel mit dem Polen das 2:0. Und beinahe hätte Gnabry sogar den Hattrick perfekt gemacht, hatte jedoch sein Visier diesmal etwas zu hoch eingestellt (59.). Das Tor zum Endstand erzielte dann Lewandowski selbst nach toller Vorarbeit von Alphonso Davies. Es war der bereits 39. Saisontreffer für den Bayern-Star im 33. Pflichtspiel.
Für Chelsea war es die höchste Heimniederlage im Europacup. Dazu sah im Finish auch noch Marcos Alonso wegen einer Tätlichkeit im Laufduell mit Lewandowski - der Spanier schlug den Polen mit der Hand ins Gesicht - nach Videobeweis noch Rot (83.). Vor dem Match in London hatten mehrere Bayern-Fans versucht, ohne Tickets ins Stadion zu kommen. Die Folge waren tumultartige Szenen und ein Einsatz der berittenen Polizei.
Im Parallelspiel in Neapel führte gleich die erste große Möglichkeit zum Torerfolg: Nach einem Ballverlust von Barcelona machte Piotr Zielinksi Tempo und passte den Ball zum frei stehenden Mertens, der aus 20 Metern perfekt ins lange Eck abschloss (30.). Die Gäste machten zwar auch in der Folge das Spiel, fanden gegen das Defensivkonzept des italienischen Vizemeisters aber fast eine Stunde lang kein Rezept, auch weil Weltfußballer Lionel Messi kaum Platz bekam.
Erst ein genialer Pass von Sergio Busquets auf Rechtsverteidiger Nelson Semedo, der dann per Stanglpass Griezmann ideal bediente, knackte den Abwehrriegel der Neapolitaner. Dadurch waren die Gastgeber wieder gezwungen etwas für die Offensive zu tun. Doch sowohl Lorenzo Insigne (61.) als auch Jose Callejon (63.) scheiterten mit Topchancen an Barcelona-Schlussmann Marc-Andre Ter Stegen. Im Finish sah Arturo Vidal nach Foul und Kritik innerhalb einer Minute Gelb-Rot (89.) und fehlt "Barca" damit im Rückspiel.