Liverpool hat sich als vierter englischer Vertreter ins Viertelfinale der Fußball-Champions-League vorgekämpft und den FC Bayern aus dem Rennen um die Trophäe geworfen. Die "Reds" siegten am Mittwochabend in München mit 3:1 (1:1) und schafften nach dem torlosen Remis im Hinspiel den Aufstieg. Die Bayern scheiterten nach sieben Viertelfinal-Teilnahmen in Folge damit wieder einmal bereits vorher.
Sadio Mane erzielte zwei Tore (26., 84.) für die Elf von Trainer Jürgen Klopp, der vorentscheidende Treffer gelang Virgil van Dijk (69.) nach einem Eckball. Die Bayern mit David Alaba schafften durch ein Eigentor von Joel Matip (39.) nur den zwischenzeitlichen Ausgleich. Zum zwölften Mal im Viertelfinale en suite steht der FC Barcelona. Die Katalanen deklassierten Olympique Lyon nach dem 0:0 im Hinspiel zu Hause mit 5:1 (2:0). Lionel Messi (16./Foul-Elfmeter, 78.), Philippe Coutinho (31.), Gerard Pique (81.) und Ousmane Dembele (86.) schlugen für die Spanier zu. Die Auslosung des Viertelfinales erfolgt am Freitag (12.00 Uhr) in Nyon.
Manuel Neuer lief ins Leere
Die Bayern wollten ihre ansteigende Form gegen Liverpool unter Beweis stellen. Die Münchner begannen forsch, die Engländer standen tief in der eigenen Spielhälfte und mussten den frühen Ausfall von Kapitän Jordan Henderson (Fußverletzung) hinnehmen. Der erste Treffer ging dennoch auf das Konto der Gäste. Mane ersprintete einen weiten Ball, schüttelte Gegenspieler Rafinha ab, ließ den übermotivierten Bayern-Torhüter Manuel Neuer bei dessen 100. Spiel in der Champions League ins Leere laufen und verwertete ins verwaiste Gehäuse.
Die Bayern ließen sich dadurch wenig beirren. Der Ausgleich war verdient: Wieder war es eine weite Vorlage, Serge Gnabry entwischte seinem Gegenspieler und brachte den Ball scharf zur Mitte, wo ihn Matip ins eigene Tor lenkte. Der von seiner Sehnenreizung wieder genesene Alaba versuchte sich kurz vor dem Pausenpfiff noch per Freistoß, zirkelte den Ball aber zu zentral auf Liverpools Alisson.
Standardsituation als Knackpunkt
Gefordert blieben die Bayern, Liverpool genügte das Remis. Beim Premier-League-Zweiten lauerte das Sturmtrio Mohamed Salah, Roberto Firmino und Mane auf Fehler der Hausherren. Den Weg zum Aufstieg ebnete der Klopp-Elf jedoch eine Standardsituation: Der im Hinspiel noch gesperrte Abwehrchef Van Dijk stellte nach einem Eckball seine Kopfballstärke unter Beweis. Mane, der eine Flanke von Salah einnickte, beseitigte alle Zweifel am Sieger. Nach Dortmund (gegen Tottenham) und Schalke (Manchester City) verabschiedete sich damit auch der dritte deutsche Bundesligist im Achtelfinale gegen einen englischen Club.
Barcelona dominierte im Camp Nou und bearbeitete Lyons Abwehr mit Nachdruck. Messi zwang OL-Torhüter Anthony Lopes bereits nach wenigen Minuten zu einer Flugeinlage, nach einer Viertelstunde war es schließlich ein Vergehen von Jason Denayer an Luis Suarez, das dem Argentinier die Chance vom Elferpunkt ermöglichte. Messi verwertete in Panenka-Manier mittig aufs Tor geschupft zu seinem 107. Treffer in der Königsklasse. Sein "ewiger" Widersacher Cristiano Ronaldo hält seit Dienstag bei 124.
Barcelona kaum in Bedrängnis
Spaniens einzig verbliebener Klub im Bewerb wusste auch danach zu gefallen. Suarez entwischte seinen Gegenspielern, legte uneigennützig für Coutinho auf und verhalf dem von den Fans zuletzt gescholtenen Brasilianer zu einem Erfolgserlebnis. Lyons Lopes musste nach einem Zusammenstoß dann vom Feld. Die wieder mit ihrem Topangreifer Nabil Fekir angetretenen Franzosen schafften es bis zur Pause nur vereinzelt, Barcelona zumindest ein wenig in Bedrängnis zu bringen.
Messi hatte zwei Minuten nach Wiederanpfiff die Entscheidung am Fuß, sein Lupfer wurde aber noch vor der Linie geklärt. Lyon war harmlos, schaffte aus einem Eckball aber das 1:2. Lucas Tousarts Treffer (58.) wurde aufgrund einer möglichen Abseitsstellung erst nach dreiminütiger VAR-Analyse gegeben. Dass Barcelona nicht mehr zittern musste, war wieder dem Star der Katalanen zu verdanken. Messi traf zunächst nach einer Einzelleistung zum 108. Mal in der Champions League und leistete bei den Toren von Pique und Dembele jeweils die Vorarbeit.