Juventus Turin hat im Champions-League-Achtelfinale doch noch die Wende geschafft. Italiens Rekordmeister setzte sich vor eigenem Publikum gegen Atletico Madrid dank einer Gala-Vorstellung von Dreifachtorschütze Cristiano Ronaldo3:0 durch und machte den 0:2-Rückstand aus Spanien noch wett. Der Portugiese machte mit einem verwandelten Elfer in der 86. Minute den Sack zu.

Zuvor hatte er auch schon in der 27. und 48. Minute jeweils per Kopf seine Klasse unter Beweis gestellt. Der am Wochenende in der Liga geschonte Ronaldo hält nun bereits bei 124 Toren in der "Königsklasse", vier Tore davon gelangen ihm in der laufenden Saison. Juve schaffte damit ein Husarenstück, das dem Klub vergangene Saison noch verwehrt geblieben war. Damals hatte ein 3:1-Sieg nach einem Hinspiel-0:3 im Duell mit Real Madrid im Viertelfinale nicht für den Aufstieg gereicht. Für Atletico endete eine lange Serie, hatten die Madrilenen doch in den vergangenen mehr als sieben Jahren nicht mehr auf italienischem Boden verloren.

Im zweiten Dienstagsmatch hatte Manchester City leichtes Spiel und fixierte gegen Schalke 04 nach dem 3:2 in Deutschland mit einem 7:0 den höchsten Europacupsieg der Klubgeschichte. Beim zehnten Pflichtspiel-Heimerfolg en suite erzielte Sergio Aguero einen Doppelpack (35./Elfmeter, 38.). Der 30-jährige Argentinier traf damit in seinen bisherigen 36 Pflichtspieleinsätzen 27 Mal. Zum ersten Mal gelang ihm in vier Spielen in der "Königsklasse" in Folge ein Treffer. Die weiteren Tore erzielten Leroy Sane (43.), Raheem Sterling (57.), Bernardo Silva (71.), Phil Foden (78.) und Gabriel Jesus (84.).

Juve stand mit dem Rücken zur Wand und trat dementsprechend auf, übernahm von Beginn an die Initiative. In der vierten Minute wurde noch ein Treffer von Giorgio Chiellini wegen eines Fouls von Ronaldo an Goalie Jan Oblak zurecht nicht anerkannt. Für Chiellini war es eine besondere Partie, spielte er doch zum 500. Mal im Juve-Dress, womit er die Nummer fünf in der ewigen Einsatzliste des Clubs ist. An der Spitze steht Alessandro del Piero (705).

Atletico offensiv harmlos

Von Ronaldo war erstmals in der 27. Minute so richtig etwas zu sehen und schon zappelte der Ball im Netz. Nach Maßflanke von Federico Bernardeschi setzte sich der Portugiese im Luftduell mit Diego Godin durch und köpfelte wuchtig ein. Bernardeschi hätte gleich nachlegen können, bei seinem Freistoß fehlte nicht viel (32.). Ein Ronaldo-Kopfball ging daneben (43.), ein Versuch von Chiellini wurde von Oblak gut pariert (45.). Atletico hatte offensiv wenig zu bieten, kurz vor dem Pausenpfiff sorgte aber Alvaro Morata mit einem Kopfball erstmals für richtige Gefahr.

Gleich nach Wiederbeginn traf Ronaldo per Kopf nach Flanke von Joao Cancelo. Oblak war zwar dran, dank Torlinientechnologie wurde der Treffer aber gegeben. Der Rückstand aus dem Hinspiel war damit ausgeglichen. Die Italiener gaben sich damit aber nicht zufrieden, suchten eher die Entscheidung als die Spanier. Chancen waren aber Mangelware, deshalb war nach einer vergebenen Topchance von Moise Kean (82.) am Ende ein Elfmeter entscheidend. Angel Correa brachte Bernardeschi im Strafraum zu Fall, und Ronaldo ließ sich die Chance vom Punkt nicht entgehen, zeigte keine Nerven.

Die zweite Dienstagpartie war eine ganz klare Angelegenheit. Schon im Vorfeld hatte kaum jemand an ein Schalker Wunder geglaubt und dementsprechend entwickelte sich auch die Partie in Manchester. Die Engländer waren drückend überlegen. Die schnelle Führung verhinderte noch die Stange bei einem Abschluss von Aguero im Fünfer (14.). In der 35. Minute gab es nach einem Zweikampf von Jeffrey Bruma mit Bernardo Silva im Strafraum einen Elfmeter, den Aguero mit einem Lupfer in die Mitte in Panenka-Manier souverän verwandelte.

Burgstaller erwischt mit Schalke einen schwarzen Abend

Schon drei Minuten später fixierte der Argentinier seinen Doppelpack mit einem Schuss durch die Beine von Ralf Fährmann ins kurze Eck nach Sterling-Vorarbeit mit der Ferse. Dem noch nicht genug erhöhte Sane nach Ideallochpass noch vor dem Seitenwechsel auf 3:0. Nach der Pause ging es so weiter: Nach Sane-Zuspiel vollendete Sterling zum 4:0. Bei dieser - wie bei einigen Entscheidungen zuvor auch - spielte der Video-Schiedsrichter eine wichtige Rolle. Sane bereitete auch den fünften Treffer von Bernardo Silva und den sechsten Treffer von "Joker" Foden mustergültig vor. Für den Schlusspunkt sorgte Jesus mit einem haltbaren Schuss von der Strafraumgrenze.

Für die "Citizens" war es der 17. Sieg in den jüngsten 19 Bewerbsspielen. Die Schalker fanden hingegen nicht aus ihrem Tief heraus, nachdem sie in der Liga zuletzt drei Niederlagen am Stück kassiert hatten und sieben Partien sieglos sind. Guido Burgstaller blieb im, Angriff wirkungslos, sein ÖFB-Teamkollege Alessandro Schöpf fehlte weiterhin verletzungsbedingt.