Ausgerechnet der aktuell beste Bundesliga-Torschütze wurde zur Symbolfigur des Dortmunder Unvermögens. Erst ließ Pierre-Emerick Aubameyang gute Möglichkeiten ungenutzt, dann verschoss er in der 59. Minute in kläglicher Manier einen Elfmeter. Sein BVB läuft im Achtelfinale der Fußball-Champions-League gegen Benfica Lissabon einem 0:1-Rückstand nach. Die Zuversicht der Schwarzgelben ist aber groß.

"Shit happens. Wir waren überragend gut, hatten so viele Chancen. Für solche Tage gibt es ein Rückspiel", kommentierte Trainer Thomas Tuchel den starken, aber unglücklichen Auftritt seiner Mannschaft. Nach Einschätzung von Dortmunds Torhüter Roman Bürki war es gar "eine der besten Saisonleistungen."

Dass die Torfabrik der Gruppenphase - 21 Tore bedeuteten einen Rekord - im Estadio da Luz von Lissabon leer ausging, war vor allem dem Unvermögen der Gäste vor dem gegnerischen Gehäuse geschuldet. Da auch der 23-jährige Brasilianer Ederson im Benfica-Tor eine Glanzleistung zeigte, reisten die wieder auf Königsklassen-Niveau agierenden Dortmunder unverrichteter Dinge heim. Tuchel sprach mit Blick auf das Rückspiel am 8. März von einem "komplizierten Ergebnis".

Sportliche Gründe

Der Sprung ins Viertelfinale soll dennoch klappen. Dann soll auch Aubameyang wieder seinen Torhunger zeigen. In Lissabon nahm Tuchel den höchst ineffektiven Gabuner kurz nach seinem Elfer-Fehlversuch vom Feld. Das werteten vielen Beobachter als Strafaktion. Dieser Interpretation widersprach Dortmunds Coach vehement. "Das hatte rein sportliche Gründe und war keine erzieherische Maßnahme. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er ein Problem mit meiner Entscheidung hat."

Für Benfica traf mit Kostas Mitroglou ein am Niederrhein aufgewachsener Ex-Bundesliga-Profi. Für den griechischen Internationalen war es sein 13. Tor in den jüngsten 13 Spielen. Nach dem Führungstor in der 48. Minute mauerte sich Portugals Meister zum Sieg. Kapitän Luisao hielt die Abwehr in seiner 500. Partie für die "Adler" zusammen. "Wir wissen, was wir im Rückspiel tun müssen", betonte Benficas Trainer Rui Vitoria. "Dort ein Tor zu erzielen, könnte für uns ein Riesenschritt sein."