Real Madrid und der FC Bayern mit ÖFB-Star David Alaba wollen am Mittwochabend (ab 20.45 Uhr/ORF eins München live) mit Heimsiegen ins Achtelfinale der Champions League starten. Der spanische Titelverteidiger bekommt es mit dem SSC Napoli zu tun, die Bayern wieder mit Arsenal.

Die Bayern, die weiter ihre Stammkräfte Jerome Boateng und Franck Ribery vorgeben müssen, sind nach dem 2:0-Sieg am Samstag in Ingolstadt bei sieben Punkten Vorsprung auf Verfolger RB Leipzig auf dem besten Wege zum fünften Meistertitel in Serie. "Dieses Resultat gibt uns viel Selbstvertrauen. Wir haben Charakter gezeigt", redete Trainer Carlo Ancelotti den erst im Endspurt fixierten Auswärtserfolg mit Blick auf die Arsenal-Partie schön. Darüber, dass man bis zu den späten Toren, einen lustlosen Auftritt der Bayern gegen den Abstiegskandidaten gesehen hatte, verlor der Italiener kein Wort.

Bayern-Fans trauern Guardiolas Fußball nach

Diego Maradona wird in Madrid auf der Tribüne sitzen
Diego Maradona wird in Madrid auf der Tribüne sitzen © APA/AFP/ALESSANDRO GAROFALO

Fans trauern dem unter seinem Vorgänger Pep Guardiola in München gepflegten Offensiv-Fußball nach, unter Ancelotti regiert nun biederer Ergebnis-Kick. Da aber auch Arsenal - in der Premier League aktuell nur Vierter - weit von einer Hochform entfernt ist, droht dem Team von Langzeittrainer Arsene Wenger das erneute Aus in der ersten K.o.-Runde der "Königsklasse" gegen die Bayern. Sie haben den Klub aus dem Norden Londons bereits in den Achtelfinal-Aufeinandertreffen der Jahre 2005, 2013 und 2014 eliminiert.

"Wir haben schlechte Erfahrungen mit ihnen, aber diesmal glaube ich, dass sich uns eine gute Gelegenheit bietet", meinte Wenger. "Wir haben in München schon gewonnen (2:0 im Jahr 2013/Anm.) und diesmal den Vorteil, dass wir das Rückspiel zu Hause bestreiten." Deshalb sei es "besonders wichtig", die Rekordserie von 15 Champions-League-Heimsiegen der Bayern zu beenden. Die letzte "Königsklassen"-Niederlage vor eigenem Publikum kassierten Alaba und Co. am 29. April 2014 mit dem 0:4-Debakel gegen RealMadrid im Halbfinal-Rückspiel.

Neapel braucht Helden

Auf Real wartet beim internationalen Start ins Jahr 2017 eine äußerst unangenehme Aufgabe, sind die Gäste aus Neapel doch schon seit 18 Pflichtspielen ungeschlagen. "Napoli ist ein starker Gegner mit einer tollen Erfolgsserie", betonte Real-Kapitän Sergio Ramos. "Wir werden versuchen, zu null zu spielen, damit wir mit einem guten Gefühl zum Rückspiel reisen können." Da Rechtsverteidiger Dani Carvajal wieder fit ist, kann Trainer Zinedine Zidane mit Ausnahme des noch im Trainingsaufbau befindlichen Superstars Gareth Bale personell aus dem Vollen schöpfen und wieder auf sein bevorzugtes 4-3-3-Spielsystem setzen.

Spaniens Ersatztormann Pepe Reina, der bei Napoli zwischen den Pfosten steht, weiß, was es braucht, um im Bernabeu-Stadion in Madrid bestehen zu können. "Um über Real drüberzukommen, muss man heldenhaft und entschlossen auftreten", erklärte der 34-jährige Schlussmann, der zu Beginn dieses Jahrtausends mehrere Partien mit dem FC Barcelona (2000 bis 2002) und Villarreal (2002 bis 2005) gegen die "Königlichen" bestritten hatte.

Vor den Augen Maradonas

Für Napoli ist es das erst Pflichtspiel-Duell mit Real seit September 1987, als man in der Auftaktrunde des Europacups der Landesmeister aufeinandertraf. Spaniens Rekordmeister setzte sich damals mit dem Gesamtscore von 3:1 (2:0/heim, 1:1/auswärts) gegen die von Argentiniens Superstar Diego Maradona angeführten Neapolitaner durch.

Rund 10.000 Fans werden Italiens Vizemeister diesmal beim Gastspiel in Madrid anfeuern, darunter auch Maradona. "Diese Unterstützung beflügelt uns, und Maradonas Anwesenheit motiviert uns zusätzlich. Hoffentlich enttäuschen wir ihn nicht", sagte Reina.