Der Celtic Park wird "Paradies" genannt, und im Stadion in Glasgow ließ es sich Lionel Messi auch sehr gut gehen. Beim 2:0-Sieg über Celtic schoss der Argentinier mit einem Doppelpack nicht nur seinen FC Barcelona zum zehnten Mal in Folge als Gruppensieger ins Achtelfinale der Champions League. Der Weltfußballer erreichte auch die 100-Tore-Marke bei internationalen Einsätzen im "Barca"-Trikot.
Und damit nicht genug: Er ließ Wechselgerüchte, jüngste Magenprobleme sowie Kritik in seiner argentinischen Heimat sowie auch Geläster wegen seiner neuen Tattoos am linken Unterschenkel vergessen.
Bei Messi steht der Fußball nun wieder im Vordergrund. "Messi tanzt im Celtic Park", kommentierte die Zeitung "El Pais" die neuerliche Glanzleistung des 29-Jährigen. Selbst "Marca", so etwas wie ein Hausblatt von Barcelonas Erzrivalen Real Madrid, stellte fest: "Im Paradies ist man, wenn man Messi in den eigenen Reihen hat."
Vergleiche mit Magic Jordan
Über ein Foto des jubelnden Profis titelte "Sport" am Donnerstag groß auf Seite eins: "Monstruo" (Monster). Nur die Bedeutung von Basketball-Ikone Michael Jordan bei den Chicago Bulls der 1980er- und 1990er-Jahre könne mit dem Einfluss verglichen werden, den Messi für das Spiel des spanischen Meisters habe, analysierte das Blatt.
Celtic-Trainer Brendan Rogers benützte in seiner Lobeshymne auf Messi nach dem Abpfiff sogar einen historischen Superlativ.
Das zeigte sich unter anderem am Wochenende, als die Katalanen in der Liga daheim gegen Malaga ohne den kranken Superstar über ein 0:0 nicht hinauskamen - und deshalb bereits vier Punkte hinter Tabellenführer Real liegen.
Die katalanische Sportzeitung "Mundo Deportivo" hatte am Donnerstag daher eine Bitte an Messi: "Werde nie wieder krank!" Zumal in der Primera Division in zehn Tagen der vorentscheidende "Clasico" gegen Real ansteht. Und das heiß erwartete Duell gegen Cristiano Ronaldo.
Messi schnappt Ronaldo den Rekord weg
Nach seinem Doppelpack von Glasgow (24., 55./Foulelfer) schnappte der Mann aus Rosario dem Portugiesen den internationalen "100er"-Rekord (in 119 Spielen/in Champions League, UEFA-Supercup und Club-WM) regelrecht vor der Nase weg, denn Ronaldo hat in 141 internationalen Club-Begegnungen 99 Mal getroffen.
Nach fünf Runden hat der nur 1,69 m große Messi in dieser Champions-League-Saison bereits neun Treffer auf dem Konto. Mit 92 Königsklassen-Toren ist "La Pulga", der "Floh", nun nur noch drei Treffer von Spitzenreiter Ronaldo (95) in der ewigen Torschützenliste des wichtigsten Europacup-Bewerbs entfernt.